Hallo liebe Slalomfreunde,
Nach rund einer Woche Verzoegerung - auf Grund der anderen Slalomereignisse in Deutschland - nun von mir ein kurzer Veranstaltungsbericht zur Slalomveranstaltung in Livonia (Stadtteil von Detroit), veranstaltet vom Corvette Club Michigan. Meine letzte Veranstaltung in diesem Jahr wollte ich in Freeland, MI auf meinem Camaro beschliessen. Eine Woche vorher habe ich aber in der Ausschreibung gelesen, dass das Gelaende in Freeland, MI nicht fuer Karts geeignet sei. Da war fuer mich eigentlich klar, dass dies auch nicht der geeignete Untergrund fuer meinen Camaro sein wuerde. Somit beschloss ich, mich nach anderen Veranstaltungen in der Naehe umzusehen. Mein Slalomkollege Uwe - der Besitzer des in meinem letzten Bericht bekannt gewordenen MINIs - schlug die Veranstaltung des Corvette Clubs Michigian in Livonia vor, der auf einem im letzten Jahr frisch geteerten Platz auf dem Gelaende des Schoolcraft Colleges stattfinden sollte. Das liess natuerlich mein Herz sofort hoherschlagen - ein neu geteerter Platz ohne Risse, Loecher und sonstiges.... Aber Uwe meinte "Nein, nicht mit dem Camaro, du faehrst auf dem MINI". Was soll ich da sagen? Ich bin ja eine liebe, nette Person und kam seinem Wunsch nach.
Somit trafen Uwe und ich uns am Morgen des 13. Oktobers bei ihm zu Hause und wir fuhren zusammen - aber mit zwei Autos - ins rund 50km entfernte Livonia zur Veranstaltung. Wir kamen bei strahlendem Sonnenschein morgens um 8:30 an, checkten bei der Papierabnahme ein und wechselten die Reifen am MINI. Danach befestigten wir die Startnummern - diesmal die 134 und 143. Bevor wir zur technischen Abnahme fuhren, prueften wir den Luftdruck. Ich war dann etwas verwirrt - nein nicht mit der psi anstatt der bar Angabe (das kann ich mittlerweile im Kopf umrechnen) - sondern mit dem von Uwe vorgeschlagenen Luftdruck auf den Hoosiers. Vorne sollten wir 30psi = 2bar fahren, aber hinten 40psi = 3bar. Ich war sehr skeptisch, willigte nach einer kleinen Diskussion ein, denn die Druecke sollten so im MINI Cup in USA so gefahren worden sein. Anschliessend besichtigten wir die Strecke. Ein absolut ebener Platz erwartete uns und der Parcour war voller gelber und oranger Pylonen gesteckt. Gelbe Pylonen waren fuer die linke Seite und die orangen Pylonen waren fuer die rechte Seite. Gar nicht mal so schlecht die Idee fuer Neulinge... Aber die Strecke - was war das

Es ging mit einem Drag Start - sogar mit Ampel - los, 90 Grad Kurve, geradeaus voll, wieder 90 Grad Kurve, zwei offene Schweitzer (also eigentlich auch fast gerade...), 90 Grad Kurve, gerade, 90 Grad Kurve und den Rest erspare ich mir jetzt

Tja, es war halt der Corvette Club und diese Schiffe fahren wohl lieber gerne gerdadeaus als Zick-Zack. Wie auch bei dieser Strecke, mit einem vollkommenen anderen Charakter, muessen alle Teilnehmer den Parcour bewaeltigen und die Strecke liess schon, auch wenn wenig Slalom, viel Spass erhoffen. Kurze Zeit spaeter gab es die vorgeschriebene Fahrerbesprechung. Wie beim Corvette Club ueblich kann jeder fahren, wann er will, sollte sich aber am Anfang, mittendrin oder am Ende 90 Minuten fuer einen Arbeitseinsatz einteilen lassen. Uwe und ich wollten als erste Schicht als Streckenposten arbeiten, um auf der Strecke live zu sehen, wie die ersten Starter den Parcour nehmen, um nachher fuer uns daraus Vorteile abzuleiten. Apropos, wir bekamen vier Wertungslaefue zugesagt und waren insgesamt 128 Starter. Hier eine kleine Anmerkung fuer unsere Statistiker. Von den 128 Startern waren 13 Scion FR-S Fahrzeuge - das sind knapp mehr als 10% aller teilnehmenden Fahrzeuge

Ich hoffe, allen ist klar, was ein Scion FR-S ist: Scion FR-S = Subaru BRZ = Toyota GT86. Wenn man bedenkt, dass hier der Corvette Club veranstaltete und somit die Anzahl der Corvettes uebermaessig hoch war, sind die Masse von 13 Scion FR-S schon gewaltig. Nun noch mal kurz zum "fahren, wenn man will". Es gab insgesamt zwei Startreihen, eine fuer den ersten Lauf (hier kann man sich dann anstellen, wenn man moechte) und die andere fuer alle anderen Lauefe. Zusaetzlich zu diesen zwei Reihen kam vom Ziel aus ein Bypass zum Vorstart, der als Hotlap bezeichnet wurde. Man konnte also, wenn man einmal dran war, alle vier Laeufe - wenn es denn die Reifen mitmachten - hintereinander durchfahren. Uwe und ich entschieden, nach unserem Arbeitseinsatz erst einmal Mittag zu essen und dann unsere Laufe abwechselnd ohne Hotlap zu fahren. Uwe kam mit einer Topzeit von 43,2 Sekunden zurueck und ich durfte dann anschliessend meinen ersten Lauf bestreiten. Im Kopf machten sich noch die 3bar Luftdruck auf der Hinterachse breit, aber ich wollte nichts antesten und ging sofort ans Limit. Das Resultat war dann eine Zeit von 42,4 Sekunden ohne Fehler. Der MINI lief wie am Schnuerchen, war vollkommen neutral und hatte seinen Hinterachsluftdruck bestaetigt. Uwe konterte mit einer seinen naechsten beiden Zeiten von jeweils 42,1 Sekunden, die ich aber mit 41,9 Sekunden unterbieten konnte. Somit gewann ich zwar knapp die Klasse, zweiter in der Gruppe hinter einer Corvette Z05 (der Gesamtsieger) und platzierte mich als 9. im Gesamt von 128 Teilnehmern auf einer respektablen Position mit einem sozusagen G-Fahrzeug. Der Abstand zum Gesamtsieger betrug exakt 1,111 Sekunden. Sogar alle 128 Teilnehmer kamen gewertet ins Ziel.
Das war die Saison 2013 fuer mich - eine schoener Abschluss. Plaene fuer fuer 2014 wurden auch gleich angesprochen. Drei kleine Fotos aus dem Fahrerlager sollen diesen Bericht abrunden...
Gruss aus USA
Gerold