Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Diskusionen rund um das DMSB Regelwerk!

Moderator: EWO

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PumaTreter
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Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von PumaTreter »

Hallo Motorsportfeunde,

einige von uns kennen das Problem, dass jemand in einer Klasse vorgenannt hat und am Tag der Veranstaltung plötzlich in einer anderen Klasse fährt. Diese "Klassenflucht" ist für die Konkurrenz nervig, verhindert eine vernünftige Planung und sorgt für Missstimmung im Fahrerlager. Wenn der Nennungsschluss am Veranstaltungstag liegt, wird damit argumentiert, dass man vor Nennungsschluss die Nennung ja noch zurück ziehen kann und dann eine neue Nennung abgibt. Manchmal geschieht diese Umnennung auch, nachdem schon die Nennbestätigungen versandt wurden.

Dieses Verhalten ist nicht korrekt und nicht im Sinne des Reglements, wie der DMSB mir mitteilte. Die verschiedenen Paragraphen des Veranstaltungsreglement sind so auszulegen:

Mit Versand der Nennbestätigung oder mit Zuteilung der Startnummer am Veranstaltungstag (wenn der Nennungsschluss am Veranstaltungstag ist) kommt ein Nennungsvertrag zwischen Bewerber/Fahrer und Veranstalter zustande, der besagt, dass der Bewerber/Fahrer das GENANNTE FAHRZEUG in der genannten Klasse einsetzen MUSS. Ein Rücktritt aus diesem Vertrag ist für den Bewerber/Fahrer dann und nur dann möglich, wenn die Klasse, in der der Teilnehmer genannt hat, NACH Nennungsschluss nicht voll ist, also weniger als drei Teilnehmer und weniger als zwei Fahrzeuge hat. Der Bewerber/Fahrer kann auch keine Blanko-Nennung abgeben und am Veranstaltungstag die Fahrzeugdaten eintragen und somit die Klasse wählen, denn der Veranstalter hat unvollständig ausgefüllte Nennungen als Null und NIchtig anzusehen.

Hier der wichtigste Teil meiner Korrespondenz mit dem DMSB, es ging ein paar Mal hin und her, bis das Problem erkannt war:

Meine Mail:
Hallo Herr Oberheide,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich möchte jedoch kurz nachfragen und sehen, ob ich Sie und das Reglement nun richtig verstanden habe:

Unabhängig vom Nennungsschluss hat nur derjenige Fahrer/Bewerber ein Recht auf Rücktritt oder Umnennung, der in einer nicht vollen Klasse genannt hat. Jeder Teilnehmer, der in einer vollen Klasse genannt hat, muss auch in dieser Klasse starten, da er kein Recht hat, die Nennung aus dieser vollen Klasse zu stornieren oder zurück zu nehmen und in einer anderen Klasse zu nennen.

Ist das soweit korrekt?
Antwort vom DMSB:
Hallo Herr Lammers,

ja, das ist korrekt.

Mit freundlichen Grüßen

Kay Oberheide
Koordination Automobilsport
Somit obliegt es nun jedem von euch, gegen spontanes Klassenhüpfen am Veranstaltungstag mit Hilfe des Rennleiters oder des Sportkommisars anzugehen, anstatt sich nur darüber aufzuregen. Auch müssen die Veranstalter dieses anerkennen und entsprechend die Nennungen behandeln und nicht korrekt ausgefüllte Nennungen als Null und Nichtig ansehen. Nach dem Reglement kann ein Bewerber übrigens den Fahrer bei der Nennung auslassen und nur ein Fahrzeug nennen, welches dann wiederum auch zum Einsatz gelangen muss.

Ich hoffe, ich kann damit dem einen oder anderen für die kommende Saison helfen, nicht plötzlich ohne Konkurrenz und somit mit weniger Punkten als erwartet da zu stehen.

Viele Grüße

Achim Lammers
Zuletzt geändert von PumaTreter am Di Nov 11, 2008 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Hans Bauer
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Hans Bauer »

Moin Achim,

ich stimme dir 100% zu, in dem was Du schreibst.

Traurig ist, dass die Veranstalter diese Spielchen mitmachen, obwohl sie wissen, dass das laut Reglement nicht erlaubt ist.

Wenn ein Veranstalter diese reglementswidrigen Machenschaften deckt, hat es auch ein Spoko schwer da einzugreifen.

Es gab tatsächlich schon Fälle, da wurden dem Spoko am Veranstaltungstag einer DM-Veranstaltung andere Nennungen vorgelegt, als in der Nennbestätigung des Veranstalters bestätigt.

Bei einer anderen DM-Veranstaltung wurden Fahrzeuge, die von den Teilnehmern in der falschen Klasse genannt waren und auch so in der Nennbestätigung standen am Veranstaltungstag vom TK einfach in richtige Klasse gesteckt und durften dann auch dort starten.


Gruß Hans
Hans Bauer Fahrwerkstechnik
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PumaTreter
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von PumaTreter »

Hallo Hans,

danke für deine Zustimmung. Ich bin nicht sicher, ob alle Veranstalter wissen, dass sie mit Erlauben der Umnennung mehr als eine Gefälligkeit begehen.

Der einzige Weg, ein genanntes Fahrzeug vor Nennungsschluss oder nach Nennungsschluss aus einer vollen Klasse umzulegen, ist meines Erachtens eine Rennleiter-Entscheidung, gegen die man beim DMSB Einspruch einlegen kann. Dass solche Dinge wie von dir beschrieben geschehen, sollte in Zukunft auch der Vergangenheit angehören, denn meine Korrenspondenz mit dem DMSB liegt dem FA Slalom vor. Ich nehme an und hoffe, dass dieses Thema bei einer passenden Tagung so addressiert wird, dass dieses reglementwidrige Gehüpfe aufhört. Wenn ein Rennleiter entscheidet, dass ein Teilnehmer wegen technischen Defektes auf einem anderen Fahrzeug, aber in derselben Klasse startet, wird sich auch kaum jemand beschweren und ist meines Erachtens als fahrerorientierte Rennleiter-Entscheidung im Sinne des Sports ja auch soweit in Ordnung.

Schlimm wird es, wenn nach Versand der Nennbestätigung fünf Teilnehmer aus einer vollen Klasse in eine andere Klasse umnennen und dies VERMUTLICH damit begründen, dass ja noch kein Nennungsschluss ist und anschließend ein Teilnehmer in der zuerst genannten Klasse übrig bleibt. Dies ist kürzlich in bei zwei Endläufen zu regionalen Meisterschaften geschehen und war Anlass für mich, das anonym ohne Nennung der Betroffenen beim DMSB zu klären und sowohl die Teilnehmer, die Veranstalter und den DMSB für dieses Thema zu sensibilisieren.

Viele Grüße

Achim
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Cupra16v
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Cupra16v »

:D dann hört die Springerei hoffentlich mal auf :D
bb-slalom
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von bb-slalom »

Halt, halt,

jetzt wird gerade eine auf einen genau umrissenenen Einzelfall gegebene Antwort verallgemeinert und damit teilweise unrichtig.


Art. 12 DMSB-Veranstaltungsreglement
(1) Durch die schriftliche Bestätigung der Nennung kommt der Vertrag (Nennungsvertrag) zwischen Veranstalter und Teilnehmer zustande.


Eine vorläufige Starterliste im Internet ist keine schriftl. Nennungsbestätigung.

Im Fall Nennungsschluss am Veranstaltungstag und keine vorherige schriftliche Nennungsbestätigung kommt Art. II 4 des Slalomreglements zur Anwendung:

2. ... Der Vertrag zwischen Teilnehmer und Veranstalter kommt beim Nennungsschluss am Veranstaltungstag ohne schriftliche
Nennungsbestätigung durch Zuteilung der Startnummer zustande.


Die Kombination beider Sätze ist maßgebend.

Hat der Veranstalter keine schriftliche Nennungsbestätigung herausgegeben, ist der Vertrag noch nicht bindend abgeschlossen, solange keine Startnummer zugeteilt ist.

Also:

Eine Nennung kann, solange
1. der Nennungsschluss noch nicht überschritten ist
und
2. keine schriftl. Nennungsbestätigung (bzw. Startnummer) herausgegeben wurde
geändert/zurückgezogen werden.


Eine Nennung kann (außer in speziellen Fällen) nicht mehr geändert/zurückgezogen werden,
wenn eine der drei folgenden Bedingungen erfüllt ist

- der Nennungsschluss ist überschritten,
oder
- es wurde eine schriftliche Nennungsbestätigung herausgegeben
oder
- es wurde die Startnummer zugeteilt.

(Ob mir das als Veranstalter und/oder als Fahrer so gefällt, sei jetzt mal dahingestellt).
Klaus
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PumaTreter
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von PumaTreter »

Hi Klaus,

was meinen letzten Beitrag angeht, hast du insofern Recht, als dass mein Geschreibsel sich darauf bezieht, dass ein Nennungsvertrag zustande gekommen ist. Wenn kein Vertrag zustande gekommen ist, kann man die Nennung sicherlich noch ändern oder zurückziehen. Das habe ich sicherlich etwas unglücklich ausgedrückt.

Es gilt aber dennoch der ganz allgemeine Teil aus dem ersten Posting, der mit "Mit Versand..." beginnt.

Natürlich führt außer der Nennbestätigung oder der Zuteilung der Startnummer nichts Anderes zum Abschluss des Vertrages.

Aber der Kern der Aussage ist, dass nach dem Zustandekommen des Vertrages kein Klassenwechsel mehr möglich ist, auch wenn der Nennungsschluss noch in der Zukunft liegt, sondern erst nach Nennungsschluss, falls die genannte Klasse nicht voll ist. In meinem speziellen Fall wurden übrigens Nennbestätigungen versendet.

Viele Grüße

Achim
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Uwe Bartels
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Uwe Bartels »

PumaTreter hat geschrieben: Wenn ein Rennleiter entscheidet, dass ein Teilnehmer wegen technischen Defektes auf einem anderen Fahrzeug, aber in derselben Klasse startet, wird sich auch kaum jemand beschweren und ist meines Erachtens als fahrerorientierte Rennleiter-Entscheidung im Sinne des Sports ja auch soweit in Ordnung.
Teilnehmerfreundliche Entscheidung im Sinne des Sports und immer wieder praktiziert: Ja!
Vom Reglement gedeckt: Nein!
Ausnahmen gibt es bei Veranstaltungen, die an zwei aufeinander folgenden Tagen stattfinden. Da im Slalombereich gelegentlich zwei Veranstaltungen an einem Tag stattfinden, sollten diese Ausnahmen m.M. dann auch gelten.

Ein Austausch(!) des vom Bewerber genannten Fahrers auf dem genannten Fahrzeug bis 30 Min. vor Beginn des Trainings ist lt. Reglement statthaft.

Gruß
Uwe
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Hans Bauer
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Hans Bauer »

Hallo Klaus,

Zur Info :

Ich beziehe mich in den von mir genannten Fällen auf die tatsächlich vom Veranstalter verschickten Nennungsbestätigungen sowie die beim DMSB eingereichten Starterlisten und nicht auf irgendwelche online veröffentlichten Vorab-Starterlisten.

sportliche Grüße nach Berlin

Hans
Hans Bauer Fahrwerkstechnik
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hammerman1
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von hammerman1 »

Cupra16v hat geschrieben::D dann hört die Springerei hoffentlich mal auf :D
Dass die Klassenspringerei in der Vergangenheit trotz klarer (unveränderter) DMSB-Bestimmungen (Klaus hats oben beschrieben) v o r Nennungsschluss stattfinden konnte, ist ein Produkt der unendlichen "Kundenfreundlichkeit" vieler Veranstalter mit der Veröffentlichung der Nennliste im Internet, der ungebremsten Auskunftsfreudigkeit am Telefon und der Berücksichtigung von "Wenn ..., dann ...!"-Vermerken auf (unvollständigen) Nennungsformularen.

Das vielbeklagte Problem ist also veranstaltergemacht und wurde dann aber auf der Veranstalterzusammenkunft Ende 2007 als Argument benutzt, den Klassenbonus (= fairer Nachteilsausgleich für Sportreifenfahrer!!) in der Gruppe G zum "Übeltäter" des Mehraufwands im Rennbüro zu machen und dessen Abschaffung in der DM und DRSM zu initiieren. Die Kostenfolgen waren bei einer DM/RSM-Teilnahme ab 2008 mindestens eine Verdoppelung der Reifenkosten für die bisherigen Sportreifenfahrer. :twisted: :twisted: Andere sind ganz weggeblieben oder haben ihre Starts reduziert. :( :( Da haben die Veranstalter vermutlich ein Eigentor geschossen!?

Dass nach Nennungsschluss/Zuteilung der Startnummer bei Klassenzusammenlegungen die benachteiligten Fahrer ihre Chancen abwägen und sich zu einer Umnennung in eine andere Klasse entschließen oder ein anderes Fahrzeug (innerhalb der Ausschlussfrist) nennen ist absolut in Ordnung und muss von allen Beteiligten so akzeptiert werden, weil es diesen benachteiligten Fahrern die Möglichkeit zu einer Teilnahme unter fairen Bedingungen gibt. Das ist für mich keine kritikwürdige Springerei.

In diesem Zusammenhang sollten die Veranstalter es allerdings nicht vergessen :!: :!: :!: , bei Unterschreitung der Mindeststarterzahl nach Rücktritten und Umnennungen die ahnungslosen Verbliebenen über die "Klassenschrumpfung" so rechtzeitig zu informieren :o , dass auch sie noch innerhalb der Ausschlussfrist umnennen oder zurückziehen (Slalom-Reglement Art 5 Nr. 2 Satz 2 + Nr 3 Satz 2) und ihr Material herrichten können. Das wäre wirklich kundenfreundlich :wink: :!: und könnte gezielte Benachteiligungen in Zusammenhang mit Meisterschaften verhindern.

Solange wir weiterhin so kleine Starterfelder (in Norddeutschland) haben, dass nicht alle Klassewn "voll" sind, wird es leider immer wieder zu Klassenzusammensetzungen kommen, die am Veranstaltungstag/bei der Startaufstellung anders aussehen als verschickt/ausgehängt. :shock:

Ab 2009 wird hoffentlich alles korrekter gehandhabt (von Fahrern und Veranstaltern) und dann auch das "Veranstaltungsklima" besser! :mrgreen: :mrgreen:

Schöne Grüße
aus dem Norden
von hammerman1
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Cupra16v
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Cupra16v »

Ich habe das mehr auf die Leute bezogen, die "ihre eigene Klasse" dabei haben und sich gern vor evtl zu starker Konkurrenz fürchten und dann lieber schnell in eine "freie Klasse" flüchten, um dort ungehindert dem Team-Chef viele Punkte zu bescheren. Keine Namen, jeder im Norden weiß, wer gemeint ist.

Dies ist eine rein subjektive Auffassung :D
Uwe Bartels
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Uwe Bartels »

hammerman1 hat geschrieben: In diesem Zusammenhang sollten die Veranstalter es allerdings nicht vergessen :!: :!: :!: , bei Unterschreitung der Mindeststarterzahl nach Rücktritten und Umnennungen die ahnungslosen Verbliebenen über die "Klassenschrumpfung" so rechtzeitig zu informieren :o , dass auch sie noch innerhalb der Ausschlussfrist umnennen oder zurückziehen (Slalom-Reglement Art 5 Nr. 2 Satz 2 + Nr 3 Satz 2) und ihr Material herrichten können. Das wäre wirklich kundenfreundlich :wink:
Hallo Hartmut,
ist dir eigentlich klar, was du hier von den Veranstaltern erwartest? Ich glaube nicht!

Am Beispiel unserer Veranstaltungen (Sa. und So.) möchte ich es dir erklären: Nennungsschluss i.d.R. 10 Tage vor der Veranstaltung (Donnerstag der Vorwoche, 24 Uhr), Freitag Abend dann Bearbeitung der zuletzt eingegangenen Nennungen, Samstag Abend --> Startnummernzuteilung in den Startgruppen und Druck der Nennbestätigungen (dann ist Mittenacht schon vorbei), Sonntag --> Nennbestätigungen eintüten und frankieren, Montag Morgen in die Post (nicht in den Briefkasten, der wird erst Dienstag morgens um 8 Uhr geleert), Teilnehmer bekommt Nennbestätigung spätestens am Donnerstag, Auschlussfrist geht bis Freitag 22 Uhr (der Teilnehmer muss ja auch ein wenig "Reaktionszeit" haben), Freitag nach 22 Uhr Bulletin schreiben, wer alles Nennung zurück gezogen hat oder umgenannt hat.
Und jetzt möchtest du erneut über den Stand der Dinge informiert werden? :?: :?: :?:
Wie soll das denn funtionieren? Soll ich dir ein Telegramm schicken, dass dir am Samstag vormittags in Bad Bramstedt zugestellt wird während du schon längst in Wunstorf auf dem Veranstaltungsgelände bist. :?: :?: :?:
Du könntest natürlich auch die Initiative ergreifen und mich freitags so rund um 22 Uhr anrufen und dich erkundigen. Aber du hast was gegen allzu auskunftsfreudige Veranstalter :!:
Deine Vorschläge, wie wir das Prozedere verbessern können, werden wir mit Sicherheit im Orga-Team besprechen.

Gruß
Uwe
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hammerman1
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von hammerman1 »

@ Uwe Bartels:

Hallo, Uwe,
Jeder Veranstalter hat da seine eigene Verfahrensweise und seinen eigenen Zeitplan.
Und ob er hochmoderne Möglichkeiten nutzt, entscheidet auch nur er allein.
Allerdings ist es aus meiner Sicht als Fahrer unabdingbar erforderlich, dass der einzige oder die letzten beiden in einer zusammengelegten Klasse nach Rücktritten und/oder Umnennungen übriggebliebenen Fahrer so rechtzeitig über diese Katastrophe Kenntnis bekommen, dass sie sich noch in eine andere Klasse retten können, die ihm/ihnen (möglichst viele) DM- oder NAS-Cup-Punkte bringen kann. Klappt dieses "Rettungsmanöver" nämlich nicht, erhalten diese "armen Würmer" nämlich 0 DM-Punkte und den damit einhergehenden Frust: "Außer Spesen nix gewesen!". :twisted: :twisted:
Und in diesem Zusammenhang wäre es natürlich auch für Euch weniger stressig, wenn die Ausschlussfrist am Donnerstagabend wäre und der Nennungsschluss auch 1 Tag früher.
Aber weil die meisten Fahrer kleiner Klassen diese Probleme schon kennen, rufen sie aus eigenem Interesse meist auch schon rechtzeitig beim Veranstalter an.
Oder der Veranstalter versucht durch Anrufe die ganze Umnennungsprozedur zu klären und zu beschleunigen. :idea: :idea:
Und natürlich soll der Veranstalter dann auskunftsfreudig sein, weil es hier ja nicht um Beihilfe zum Klassenspringen geht, sondern es um einen "Superservice" für benachteiligte Fahrer, die Dir, lieber Uwe, aus Dankbarkeit in Wunstorf dann nen Kaffee ausgeben. :D :D :D
Gute Nacht!
Es grüßt
Hartmut
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Hans Bauer
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Hans Bauer »

Damit ein Veranstalter diesen Service seriös und nach den Vorgaben des Reglements durchziehen kann (Ausschlußfrist und Benachrichtigung der betroffenen Teilnehmer nach der Ausschlußfrist), müßte der Nennungsschluß für eine Veranstaltung 14 Tage vor der Veranstaltung liegen.

Die Aktiven sind aber der Meinung, dass der Nennungsschluss eine Woche vor der Veranstaltung schon viel zu früh ist. Das merkt man auch dran, dass es im Nennbüro eines Veranstalters kurz vor Nennschluss zugeht, wie zu den Stoßzeiten an der Frankfurter Börse. Unleserliche Nennungen per Fax, Mails, Anrufe, Fragen zu den einzelnen Klassen (nicht nur der eigenen) usw.............................

Daher gibt es bei mir im Nennbüro ein ungeschriebens Gesetz. Die Startreihenfolge in der Klasse erfolgt immer umgedreht zum tatsächlichen Eingang einer gültigen Nennung. Das heißt wer zu erst nennt, der fährt als letztes Fahrzeug in der Klasse. Das ist ein Dankeschön des Veranstalters an die Teilnehmer, die aktiv mithelfen dem Veranstalter die Administration zu erleichtern. Alle die noch kurz vor Nennschluss umnennen, weil der Fritz jetzt auch umgenannt hat und der Schorsch in eine andere Gruppe gegangen ist fahren als Erster in der Klasse. Alle die zum Nennschluss merken, dass schon Weihnachten ist und sie noch schnell ein Fax mit der Nennung faxen müssen, fahren als Erster in der Klasse, auch wenn sie Deutscher Meister, der Freund der Schwägerin oder Clubmitglied sind.

Wenn alle Veranstalter dieses Prinzip konsequent durchziehen würden, hätten wir innerhalb kurzer Zeit Ruhe, Ordnung und was noch viel wichtiger ist, einen sportlich fairen Umgang miteinander.

Solange es Veranstalter gibt, die Nennungen annehmen in denen die Klasse und Gruppe nicht vom Teilnehmer selbst ausgefüllt ist, weil der Fahrer noch abwarten möchte, wie sich die Starterzahlen in den einzelnen Klassen entwickeln und das mit einem an seine Nennung angetackerten Schmierzettel auch noch kundtut, wird sich das Verhalten der Aktiven nicht ändern.

Nur wenn sich alle richtig und nach den Regeln verhalten kann es sportlich fair zugehen.

Im Moment ist der Fahrer, der sich richtig und reglementskonform verhält, der Verarschte und dass muß sich ändern.

Es liegt also an den Veranstaltern selbst, sich bei den Fahrern zu bedanken, die alles richtig machen, in dem sie allen anderen, die durch die Hintertür kommen und noch cleverer sein möchten, endlich einmal ihre Grenzen aufzeigen.

Der sportliche Wettbewerb beginnt auf der Strecke und nicht mit Tricks im Nennbüro. Wir betreiben Motorsport und sind keine Hütchenspieler.

Dazu gehört nach den Erfahrungen der letzten Jahre auch eine Einschreibung (selbstverständlich kostenfrei) in die DM und DRSM mit Angabe der Gruppe und Klasse in der man sich um die Meisterschaft bewerben möchte. Nur wer in dieser Gruppe und Klasse startet, in der er sich eingeschrieben hat, bekommt auch Meisterschaftspunkte. Das gilt für die Einzelwertung und insbesondere auch für die Team-Wertung. Das ist eine klare Ansage vor der Saison, ohne Spielchen Tricks und Rochaden.

In einer Deutschen Meisterschaft sollten wieder 5 Starter notwendig sein, damit eine Klasse voll ist. Sonst ist es auch da für die Aktiven zu leicht im Vorfeld Punkte zu planen, in dem mal eben schnell die Schwiegermutter und der Clubkollege in der Klasse mitfährt.

Meisterschaftspunkte gibt es analog zum jetzigen DRSM-Punktesystem mit Klassen- und Divisionspunkten.

Wer dann am Ende einer Saison oben auf dem Treppchen steht, hat über das Jahr auf der Strecke fahrerisch eine gute Leistung gebracht und darum sollte es im Motorsport doch in erster Linie gehen.

Bevor jetzt der Aufschrei der Aktiven kommt, die bisher immer in drei Mann starken Klassen und durch geschicktes Gruppenspringen ihre Meisterschaftspunkte eingefahren haben, sage ich euch : Ja, das ist bitter, wenn man keine Mitbewerber hat in seiner Klasse hat, die um eine Deutsche Meisterschaft fahren und ich habe Verständnis dafür, dass man darüber sauer ist. Aber bedenkt bitte, dass der Titel Deutscher Meister das höchste Prädikat im Slalomsport ist. Wenn er durch Rochaden außerhalb der Rennstrecken zu beeinflussen oder zu erringen ist, was hat er dann noch für einen Stellenwert ?


Mit sportlichen Grüßen

Hans Bauer
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Günter M.
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von Günter M. »

Warum fährt keiner mehr Gruppe G? Sicher auch weil einige Herrschaften einer echten Auseinandersetzung aus dem Weg gehen. Hat D. Schäfertöns (Gruppe G), H. Jabs o.a. in ihren Klassen genannt, so wird sofort nach Erscheinen der Teilnehmerliste die Reißleine gezogen und die Klasse wird durch Sportreifenbonus oder Hüpfen in die F-2005 oder, oder, oder... verlassen.
Stellt euch doch mal den guten Leuten und fahrt gegen sie, als sich in "einfachere" Klassen zu verkrümeln. Das wäre echter Sport und nicht nur taktieren um trotz der Springerei im Endeffekt doch nicht Meister zu werden.

Bevor ihr mich jetzt steinigt, ja in der Gruppe FS ist nichts los. Da kann man leicht reden. :oops: Wenn mehr kommen würden verspreche ich euch, dass ich nicht in die Gruppe G mit Sportreifenbonus verschwinden würde. 8)
_________________________
Hinweis: Dieses Posting kann Spuren von Ironie enthalten. Bei Überempfindlichkeit wird dringend vom Konsum abgeraten.
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hans-marTTin
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Re: Spontanes Umnennen in eine andere Klasse

Beitrag von hans-marTTin »

@ Günther: ich finde schon, dass in der G was los ist. Immerhin hat die Starterzahl z.B. in der RSM gereicht, aus der G2 auf den 1. und 4. Platz einer DM zu fahren! Bitte keine Verallgemeinerungen.

@Hans: 99% Zustimmung! Nur 2 kleine Anmerkungen:
1. Wenn man sich vor Saisonbeginn einschreiben muss und dann die Klasse nicht voll ist, fährt man 1 Jahr ohne Punkte! Verbesserungsvorschlag aus meiner Gebetsmühle: wenn ein Fahrer 2 oder 3 mal in der selben Klasse gefahren ist, hat er sich "festgefahren" und muss in dieser Klasse zu Ende fahren. Dann kann er am Anfang noch beobachten, ob er reagieren muss, kann dann aber nicht mehr weiter durch Hopsen taktieren.
2. Zur Punktewertung finde ich, dass es richtig ist, RSM und DM unterschiedlich zu bepunkten, so gibt es eine gewisse Vielfalt im Angebot und mehr Möglichkeiten, dass jeder findet, was ihm am besten taugt!

hans-marTTin
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