Hallo zusammen,
ich wollte euch nur mal berichten was im ADAC-Clubsport so los ist.
Wie ja bereits erwähnt, bin ich im Logan-Cup unterwegs. Nun gibt es da ein Team mit der Start-Nr. 21. Dieses Fahrzeug wird eingesetzt von einer relativ bekannten Firma, die nach meiner Meinung immer einen guten Ruf genossen hat.
Nun aber zur eigentlichen Story:
1.Rennen (Oschersleben): Start Nr. 21 unterschreitet im Qualifying das Mindestgewicht um 3Kilo. Folge: Start aus der Boxengasse. Trotzdem souveräner Sieg, trotz 2 Drehern. Über die Härte der Strafe kann man streiten, es sind allerdings schon Teams wegen deutlich geringeren Verstössen komplett disqualifiziert worden. Aber O.K.
2.Rennen (Nürburgring): St.Nr. 21 fällt durch einen extrem sägenden/unrunden Motorlauf im Leerlauf auf. Beim Start in die Einführungsrunde verschluckt sich der Motor massiv und nimmt erst nach ca. 5 Sekunden sehr zaghaft wieder Gas an. Es riecht, obwohl ich mindestens 10m entfernt stehe, massiv nach unverbranntem Kohlenwasserstoff. Nach dem Rennen werden die ersten 3 Fahrzeuge zu Manthey auf die Leistungsrolle gebracht. Ergebnis: Nr. 21 hat statt 120Nm über 150Nm Drehmoment. Die Messung wurde an einem anderen Tag nochmals wiederholt, wie bei der ersten Messung war natürlich wieder ein TK zugegen. Gleiches Ergebnis. Bei der Untersuchung wurde festgestellt (Zitat): "Bei der Technischen Nachuntersuchung am 13.04.08 bei der Fa. Manthey Racing GmbH in Meuspath wurde bei der St.Nr. 21 [] festgestellt, dass das Kennfeld des Motors erheblich vom Kennfeld des Originalmotors K7MF7 gegenüber der Typgenehmigung abweicht. Auch eine erneute Prüfung bei der Fa. Manthey am 22.04.08 ergab erhebliche Abweichungen vom Kennfeld des Originalmotors."
Die 21 wird für die ersten beiden Rennen disqualifiziert und für den 3.Lauf gesperrt. Das Team droht mit Konsequenzen, weil die Messung angeblich nicht korrekt war. Es wurde mit sehr viel Sturz gemessen, was das Ergebnis verfälschen kann. Aus eigener Erfahrung (ich arbeite öfter mit einem LPS) kann ich das teilweise bestätigen, allerdings wird nur die Verlustleistungsmessung beeinflusst. Die Radleistungs- und Drehmomentkurve bleiben absolut korrekt. Ich hatte die TKs schon vor der Messung darauf hingewiesen, bekam aber die Antwort das sei Blödsinn (gut was weiss ich denn schon, während der Lehre und im Fahrzeugtechnikstudium lernt man ja nix und im Job als Testingenieur hat man von sowas ja sowieso keine Ahnung). Bei den anwesenden Offiziellen handelte es sich übrigens um recht namhafte Leute.
Und jetzt kommt der Hammer! Die Strafe wird zurückgenommen, alle Punkte wieder gutgeschrieben, aber der ursprüngliche Motor der 21 darf nicht mehr verwendet werden!
Sorry liebe Motorsportler, aber ich hab noch nie soviel Sch.... auf einem Haufen gesehen. Wären wir unseren Sponsoren gegenüber nicht verpflichtet, würde ich den ganzen Mist sofort hinschmeissen. Fest für mich steht aber: Ab Ende dieser Saison niemals wieder ADAC Clubsport!
Gruß Christoph
So geht's im ADAC-Clubsport ab!
Moderatoren: HaPe, Moderatoren
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Die von mir geschriebenen Posts sind ausschließlich meine private Meinung.
Wer eine andere Meinung hat, hat zumindest eine Meinung.
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hallo Christoph,
ja, solche Entscheidungen sind nicht eben fördernd für den Motorsport.
Dennoch wird es sicher Gründe geben, weshalb....so entschieden werden mußte....auch wenn einem dabei die Hutschnur hochgeht.
Ich habe mal Ende der 80er im Slalom einen Protest gegen einen Golf in der G 2 geschrieben. Die Leistungsmessung wurde ( hab ich allerdings Alles erst im Nachhinein erfahren ) im Beisein vom TK, der Vorbesitzer dieses Golfes war, durchgeführt. Die Leistungskurve ging wunderschön nach oben, dann eine Ewigkeit genau waagrecht weiter ( selbstverständlich am Leistungslimit ) um dann urplötzlich abzureisen. Diese Leistungsmessung wurde als korrekt eingestuft und ich habe meinen Protest verloren.
Was glaubst Du, wieviel Lust ich noch hatte, Motorsport weiter zu betreiben
1989 wurde die DTT geboren. Ich fuhr damals in der Gr. N 1600 it einer Corolla. Im Training in Zandvoort ist mir ein Mercedes in die Seite gekracht. Mittags war das Rennen.
Nach dem Rennen ( ich wurde 2.er) hab ich einen technischen Protest gegen einen Peugeot geschrieben, dem ich das ein Rennen vorher am Nürburgring schon angedroht hatte. Ums kurz zu machen, der Peugeot war "oberfaul". Die TKs hatten sich aber über die Arbeit geärgert und zu mir gesagt, hol Du erst mal Dein Auto zur Nachkontrolle. Ich hatte keine Probleme damit. Aber, ein TK, der heute nicht mehr unter uns weilt, hat sich mit seinen 2,5 Zentnern Lebendgewicht auf den Kotflügel und Haube gesetzt. Da bin ich natürlich ausgerastet ( was die ganze Situation allerdings nicht gerade entschärft hat ). Die Höhenmessung danach ( bei noch vorhandenen Unfall-Seitenschaden ) ergab, daß ich 6 mm an einem Kotflügel zu tief sei. Dagegen bin ich wegen der Umstände selbstverständlich in Berufung gegangen. Na, was glaubst Du, wurde mir vom Berufungsgericht gesagt
Wie, der Unfall war am Vormittag
Dann hätten Sie nachmittags ja neue Kotflügel am Auto haben können
Der Fahrer ist dafür verantwortlich, daß sein Fahrzeug zu jedem Zeitpunkt dem Reglement entspricht. Und ich habe die Berufung verloren, wurde aus der Wertung genommen, hätte im 1. Jahr der DTT Gesamtsieg gehabt, und so...........
Was glaubst Du, hätte ich da am liebsten gemacht
Warum schreibe ich das ? Nun, ich hab eben doch Benzin im Blut und bin auch Heute noch mit ganzem Herzen dabei.... auch wenn es einige Ungerechtigkeiten gibt !
Und jetzt erstrecht, ich lasse mir den Spaß nicht vermiesen.
Und, ich glaube, bei aller konsequenten Haltung, lass das Jahr vorbei gehen, und Du wirst noch Genugtung und Spaß haben. Und nächstes Jahr weiter machen - eben echte Racer mit Benzin im Blut ( auch wenn nur Hobby ).
Grüße
Dieter - Japanese
ja, solche Entscheidungen sind nicht eben fördernd für den Motorsport.
Dennoch wird es sicher Gründe geben, weshalb....so entschieden werden mußte....auch wenn einem dabei die Hutschnur hochgeht.
Ich habe mal Ende der 80er im Slalom einen Protest gegen einen Golf in der G 2 geschrieben. Die Leistungsmessung wurde ( hab ich allerdings Alles erst im Nachhinein erfahren ) im Beisein vom TK, der Vorbesitzer dieses Golfes war, durchgeführt. Die Leistungskurve ging wunderschön nach oben, dann eine Ewigkeit genau waagrecht weiter ( selbstverständlich am Leistungslimit ) um dann urplötzlich abzureisen. Diese Leistungsmessung wurde als korrekt eingestuft und ich habe meinen Protest verloren.
Was glaubst Du, wieviel Lust ich noch hatte, Motorsport weiter zu betreiben


1989 wurde die DTT geboren. Ich fuhr damals in der Gr. N 1600 it einer Corolla. Im Training in Zandvoort ist mir ein Mercedes in die Seite gekracht. Mittags war das Rennen.
Nach dem Rennen ( ich wurde 2.er) hab ich einen technischen Protest gegen einen Peugeot geschrieben, dem ich das ein Rennen vorher am Nürburgring schon angedroht hatte. Ums kurz zu machen, der Peugeot war "oberfaul". Die TKs hatten sich aber über die Arbeit geärgert und zu mir gesagt, hol Du erst mal Dein Auto zur Nachkontrolle. Ich hatte keine Probleme damit. Aber, ein TK, der heute nicht mehr unter uns weilt, hat sich mit seinen 2,5 Zentnern Lebendgewicht auf den Kotflügel und Haube gesetzt. Da bin ich natürlich ausgerastet ( was die ganze Situation allerdings nicht gerade entschärft hat ). Die Höhenmessung danach ( bei noch vorhandenen Unfall-Seitenschaden ) ergab, daß ich 6 mm an einem Kotflügel zu tief sei. Dagegen bin ich wegen der Umstände selbstverständlich in Berufung gegangen. Na, was glaubst Du, wurde mir vom Berufungsgericht gesagt


Wie, der Unfall war am Vormittag


Was glaubst Du, hätte ich da am liebsten gemacht

Warum schreibe ich das ? Nun, ich hab eben doch Benzin im Blut und bin auch Heute noch mit ganzem Herzen dabei.... auch wenn es einige Ungerechtigkeiten gibt !
Und jetzt erstrecht, ich lasse mir den Spaß nicht vermiesen.
Und, ich glaube, bei aller konsequenten Haltung, lass das Jahr vorbei gehen, und Du wirst noch Genugtung und Spaß haben. Und nächstes Jahr weiter machen - eben echte Racer mit Benzin im Blut ( auch wenn nur Hobby ).
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Dieter - Japanese
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Hallo Christoph,
dass das Auto oberfaul war, ist wohl jedem Teilnehmer am Logan-Cup und auch den Technikern und der Cupleitung klar. Das Problem das hier vorliegt ist doch Schlamperei der Techniker und des Schiedsgerichts. Es sei mal dahingestellt welche Gründe es dafür gibt. Die haben ein Team beim Bescheissen erwischt und versäumt das zu beweisen. Es ist laut Reglement nicht verboten 150 Nm Drehmoment oder 147 PS Motorleistung zu haben, mehr kann eine Messung auf dem Prüfstand doch nicht zutage bringen, korrigiere mich bitte, wenn das nicht stimmt. Verboten sind Änderungen an Motor und Motorsteuerung und die sind nur zu beweisen, wenn man das geänderte Teil vermisst und mit Serienteilen vergleicht, bzw. beim Steuergerät den Programmchip komplett ausliest, damit z.B. auch das zweite Programm darauf geprüft werden kann. Alles andere sind nur Verdachtsmomente.
Da beim Clubsport die Teilnehmer lt. Reglement keinerlei Rechte haben hat sich dem Gerücht nach das Team auf das BGB berufen, denn es liegt durch die Einschreibung und deren Annahme ein Vertrag nach BGB vor.
Was den Ruf des Teams anbelangt ist mir auch nichts nachteiliges bekannt, ich kann mich nur daran erinnern, dass ich vor knapp 30 Jahren mal in Berlin bei einem Clubslalom gegen einen Fahrer in der Klasse der Serienfahrzeuge verloren habe. Wie das Auto aussah möchte ich hier nicht näher beschreiben. Aber das ist eh verjährt.
Bis Pfingsten
Reinhard
dass das Auto oberfaul war, ist wohl jedem Teilnehmer am Logan-Cup und auch den Technikern und der Cupleitung klar. Das Problem das hier vorliegt ist doch Schlamperei der Techniker und des Schiedsgerichts. Es sei mal dahingestellt welche Gründe es dafür gibt. Die haben ein Team beim Bescheissen erwischt und versäumt das zu beweisen. Es ist laut Reglement nicht verboten 150 Nm Drehmoment oder 147 PS Motorleistung zu haben, mehr kann eine Messung auf dem Prüfstand doch nicht zutage bringen, korrigiere mich bitte, wenn das nicht stimmt. Verboten sind Änderungen an Motor und Motorsteuerung und die sind nur zu beweisen, wenn man das geänderte Teil vermisst und mit Serienteilen vergleicht, bzw. beim Steuergerät den Programmchip komplett ausliest, damit z.B. auch das zweite Programm darauf geprüft werden kann. Alles andere sind nur Verdachtsmomente.
Da beim Clubsport die Teilnehmer lt. Reglement keinerlei Rechte haben hat sich dem Gerücht nach das Team auf das BGB berufen, denn es liegt durch die Einschreibung und deren Annahme ein Vertrag nach BGB vor.
Was den Ruf des Teams anbelangt ist mir auch nichts nachteiliges bekannt, ich kann mich nur daran erinnern, dass ich vor knapp 30 Jahren mal in Berlin bei einem Clubslalom gegen einen Fahrer in der Klasse der Serienfahrzeuge verloren habe. Wie das Auto aussah möchte ich hier nicht näher beschreiben. Aber das ist eh verjährt.
Bis Pfingsten
Reinhard
Das im Motorsport, genau wie im richtigen Leben, nicht alles Gold ist was glänzt ist mir wohl durchaus bewusst. Allerdings hätte ich mir eigentlich etwas mehr Professionalität von seiten der Offiziellen erhofft. (Lobend erwähnt werden muss hier explizit Herr Moormann, der diese Farce nicht mitgemacht hat!) Immerhin kann so eine Saison mal ganz schnell 20000€/Team kosten.
Und wenn ich schon feststelle, dass der Motor nicht in Ordnung ist, dann guck ich doch wenigstens nach warum? Die Kosten dafür sind ja sowieso vom betroffenem Team zu tragen.
Und wie man als Team und Fahrer mit eigentlich gutem Ruf im Clubsport so etwas bringen kann ist mir absolut unverständlich. Mal ganz ehrlich, Logan Cup ist nicht gerade die Formel 1. Dabei gehts meiner Meinung nach primär um den Spaß am Motorsport. Wer als Fahrer meint, er könne sich damit für die DTM (oder was auch immer) empfehlen, sollte mal seinen Manager wechseln.
@Reinhard: Wir sollten uns mit den Teams nochmal zusammensetzen, um zu schauen wie wir mit der ganzen Nummer umgehen können. Wir sehen uns spätestens Montag.
Gruß Christoph
Und wenn ich schon feststelle, dass der Motor nicht in Ordnung ist, dann guck ich doch wenigstens nach warum? Die Kosten dafür sind ja sowieso vom betroffenem Team zu tragen.
Und wie man als Team und Fahrer mit eigentlich gutem Ruf im Clubsport so etwas bringen kann ist mir absolut unverständlich. Mal ganz ehrlich, Logan Cup ist nicht gerade die Formel 1. Dabei gehts meiner Meinung nach primär um den Spaß am Motorsport. Wer als Fahrer meint, er könne sich damit für die DTM (oder was auch immer) empfehlen, sollte mal seinen Manager wechseln.

@Reinhard: Wir sollten uns mit den Teams nochmal zusammensetzen, um zu schauen wie wir mit der ganzen Nummer umgehen können. Wir sehen uns spätestens Montag.
Gruß Christoph
Die von mir geschriebenen Posts sind ausschließlich meine private Meinung.
Wer eine andere Meinung hat, hat zumindest eine Meinung.
Wer eine andere Meinung hat, hat zumindest eine Meinung.