Slalom Pontiac Silverdome am 06.05.2012 in USA

[GSI]

Hallo zusammen,

nun beginnt auch endlich fuer mich die Saison in den USA. Am 6. Mai 2012 findet die Veranstaltung Detroit Region SCCA 2012 Season Opener Solo auf dem Gelaende des Pontiac Silverdomes statt. Mit dem nachfolgenden Link koennt ihr euch ueber die Veranstaltung informieren und unter registration list immer den aktuellsten Stand der Teilnehmer einsehen. Ich starte dieses Jahr in der Gruppe RT und Klasse RTR mit meinem Camaro. Dort finden sich alle heckgetriebenen Fahrzeuge wieder. Mit einem PAX Faktor werden die Fahrzeiten der unterschiedlichen Fahrzeuge multipliziert (fuer die PAX Einteilung gibt es eine Fahrzeugliste im SCCA Solo Handbuch ==> http://www.scca.com/assets/2012_Solo_Rules_March.pdf), um am Ende ein mehr oder weniger gerechtes Endergebnis zu erhalten. Wir werden es sehen...

Link zur Veranstaltung:
https://www.motorsportreg.com/index.cfm ... 1C28CAE6DA

Gerold

[GSI]

Update 3 Tage vor der Veranstaltung und 1 Tag vor Nennungsschluss:

100 Teilnehmer insgesamt

16 Teilnehmer in meiner Klasse RTR (teilnehmerstärkste Klasse )

Link zur Starterliste:

http://www.motorsportreg.com/index.cfm/ ... 1C28CAE6DA

Schaut mal rein, was für bekannte aber auch kuriose Fahrzeuge an den Start gehen.

Gerold

[balduin]

Mein Favorit ist der triumph Spitfire

Mit dem hab ich meinen ersten Slalom bestritten Wenn der von den grossen V8's bloch nicht
aufgesaugt wird, und sich im Ansaugtrackt verklemmt


Viel Spass und Erfolg!

[EWO]

Gerold, da hättest du ja gern etwas mehr Patriotismus zeigen können und als Heimatort good old Germany angeben können.
Die Fahrzeuge sind tatsächlich deutlich anders als bei uns.
Sind die für den dortigen Slalom denn besser geeignet als unsere Auswahlen oder würde ein deutsches Slalomauto dort den Abräumer machen ?

[EckigesAuge]

Ich glaub ich würd mich da auch wohlfühlen. Die Amis fahren gerne sportliche Japaner. V.a. Mazda sind sehr viele dort.

Gerold: Viel Erfolg!

[GSI]

Update 2 Tage vor der Veranstaltung und 12 Stunden vor Nennungsschluss:

120 Teilnehmer insgesamt

19 Teilnehmer in meiner Klasse RTR (immer noch teilnehmerstärkste Klasse )

@EWO: Es fahren sehr gut vorbereitete MX5 und Solstice (baugleich mit Opel GT), usw. mit. Was diese "PKW" betrifft, da können wir auf jeden Fall mit "unseren" Autos ganz nach vorne fahren. Aber es sind trotzdem ebenbürtige Fahrzeuge und kein Kanonenfutter. Es fahren aber auch Formel-Autos, Silhouetten-Autos und Karts mit. Da wird es mit unseren G, F, H und FS Boliden schon nicht mehr möglich sein, dort mitzuhalten. Würde ich meinen Kadett mit in die USA nehmen, hätte ich auf jeden Fall beste Voraussetzungen meine Klasse zu gewinnen.
Apropos Heimatort... Der Uwe in der Klasse DS hat ja auch nicht Kiel angegeben

@Wolfram: Danke! Das wird echt dünn in der neuen RTR Klasse. Wahrscheinlich muss ich aufrüsten

[GSI]

Update 1 Tag vor der Veranstaltung und nach Online-Nennungsschluss (am Tag der Veranstaltung darf immer noch genannt werden):

141 Teilnehmer insgesamt

20 Teilnehmer in meiner Klasse RTR (und noch immer teilnehmerstärkste Klasse )

[nova]

und wie isses gelaufen? darf man gratulieren?

[GSI]

Bericht folgt - es gibt noch immer kein endgültiges Endergebnis. Es gab mehrmals gleiche Startnummern, sogar in der gleichen Klasse. Das sorgt natürlich für Verwirrung. Bis jetzt ist immer noch jemand Gesamtsieger, der 10 Sekunden langsamer wie ich gefahren bin.

[Hans Bauer]

Bericht folgt - es gibt noch immer kein endgültiges Endergebnis. Es gab mehrmals gleiche Startnummern, sogar in der gleichen Klasse. Das sorgt natürlich für Verwirrung. Bis jetzt ist immer noch jemand Gesamtsieger, der 10 Sekunden langsamer wie ich gefahren bin.

Hi Gerold,

das klingt ja mehr als bescheiden...

Ich glaube die "US-autocrossing cowboys" bräuchten mal einen kompetenten Slalom-Beauftragten aus "good old germany", der ihre Veranstaltungen ordentlich koordiniert....

Gruß Hans

[nova]

Hm, naja das waren sparfüchse.

warscheinlich gabs nur die startnummer 96, 69, 66 und 99 zur auswahl.

[GSI]

Hi Gerold,

das klingt ja mehr als bescheiden...

Ich glaube die "US-autocrossing cowboys" bräuchten mal einen kompetenten Slalom-Beauftragten aus "good old germany", der ihre Veranstaltungen ordentlich koordiniert....

Gruß Hans

Hallo Hans,

bin dran. Aber das verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl, da die Amis sehr empfindlich auf irgendwelche Ratachläge reagieren. Amerikaner sind stolz darauf was sie tun und haben keinen Drang zur Perfektion. Dennoch habe ich schon Kontakt zum heimischen Club hergestellt, bin in einem amerikanischen Forum (ähnlich diesem hier) vertreten, welches aber vom SCCA (ähnlich DMSB) geleitet wird. Mit dem Slalomdirektor des SCCA werde ich bei der nächsten Veranstaltung sprechen, wie wir gemeinsam durch meine Erfahrung eine bessere Veranstaltungsqualität erreichen können.

Gerold

[GSI]

Hier ist er nun - der Bericht von der Slalomveranstaltung am 6. Mai 2012 in
Pontiac auf dem Gelände des Silverdomes, obwohl die Ergebnisse immer noch
nicht korrigiert sind.

Eine Anreise von unglaublichen 20km im großen Amerika stellte keine große
Herausforderung dar und als ich am Abend wieder zu Hause war, war die
Nadel der Tankanzeige auf fast gleichem Niveau, trotz V8 und Benutzung des
Autos beim Slalom. Spritpreise sind ja in Deutschland ein großes Thema - hier
in den USA auch. Gottseidank ist in der letzten Woche der Preis wieder von
rund umgerechnet 75 Eurocent pro Liter auf 70 Eurocent pro Liter gefallen.
Die Amis waren schon am Schwitzen, die Tasche so weit für Sprit aufmachen
zu müssen.

Nach 141 Onlinenennungen erzielte der Veranstalter mit Tagesnennungen
eine Gesamtstarterzahl von 169 Teilnehmern. Diese Masse an Teilnehmern
erzeugte natürlich eine riesenlange Schlange an der Papierabnahme und ich
musste bestimmt eine halbe Stunde anstehen. Ich habe natürlich schon
vorher die lange Schlange gesehen und bin dann einfach mal auf gut Glück
zur technischen Abnhame gefahren. Man sagte mir freundlich, dass ich auch
noch bei der Papierabnahem vorbeischauen müsste, aber mit dem Fahrzeug
sei alles in Ordnung. Ja sagte ich, tut mir leid, bin ein Neuling.

Danach ging es zur Streckenbesichtigung. Viele, viele Pylonen wurden
aufgestellt und es wurde auch der Gedanke vom Slalom umgesetzt. Es gab
mehr Richtungswechsel als bei den Veranstaltungen bisher. Die Strecke wurde
großzügig gestellt und der zur Verfügung stehende Platz ausgenutzt. Somit
kamen wir später auf eine Gesamtfahrzeit von ca. 90 Sekunden
(normalerweise sind so um die 60 Sekunden üblich). Leider war die Strecke
sehr schmutzig (Steine, Scherben und Sand), so dass ich nach dem ersten
Ablaufen einen Besen vom Veranstalter genommen habe und beim zweiten
Ablaufen die verschiedenen dreckigen Stellen nachgekehrt habe. Der
Veranstalter hat keine Leute, die für die Sauberkeit der Strecke verantwortlich
sind. Das übernehmen immer Teilnehmer, die die Strecke ablaufen.
Naßgeschwitzt (vom Kehren natürlich) nahm ich mir vom Veranstalter zur
Verfügung gestellte Getränke und begab mich zum Ablaufen der dritten
Runde. Mittlerweile war auch der Sportkomissar mit dem Auto unterwegs, um
die Strecke im Flotten Tempo zu durchfahren und danach abzunehmen. Direkt
im Anschluß setzte sich eine große Menschentraube in Richtung Strecke in
Bewegung. Das waren die Neulinge, die zusammen mit dem
Sicherheitsverantwortlichen die Strecke abliefen und auf das richtige Befahren
der Strecke sowie auf die Brems- und Einlenkpunkte aufmerksam gemacht
wurden. Das ist Standard und findet bei jeder Veranstaltung statt.

Die Zeit war forgeschritten - mittlerweile schon 10:30 - und es kam zur
Fahrerbesprechung. Kurz eine Begrüßung vom Slalom Direktor des SCCA und
dann zur Besprechung der Durchführung der Veranstaltung sowie Hinweise
für die Streckenposten, wann ein Pylonfehler zu werten ist. Es wurde eine
Dreiteilung der einzelnen Gruppen und Klassen mit jeweils 4 Wertungsläufen
festgelegt. Das hieß, Gruppe 1 startet zuerst - vorher starten aber noch die
Kinder mit ihren Karts - und Gruppe 2 arbeitet (Einlass, Vorstart, Start,
Streckenposten, ...), Gruppe 3 hat frei. Dann fährt Gruppe 2 und Gruppe 3
arbeitet und zum Schluß fährt Gruppe 3 und Gruppe 1 arbeitet. Leider ging
das erste erste Fahrzeug erst um 11:30 auf die Strecke und man bedenke,
dass 169 Teilnehmer ihre 4 Wertungsläufe absolvieren müssen. Um 18:30
nach rund 7 Stunden waren dann 676 Läufe à 90sec absolviert worden. Da
kann man sich an 5 Fingern abzählen, dass immer 3-4 Fahrzeuge auf der
Strecke waren. Der Kurs war auch so gestellt, dass sich niemals die Fahrzeuge
begegnen konnten.

Während die erste Gruppe am Fahren war, habe ich mir noch schnell was von
Burger King um die Ecke zu Essen geholt, da der Grill am
Veranstaltungsgelände noch nicht angefeuert war und ich ja zum 2. Heat
arbeiten musste. Die Verpflegung am Veranstaltungsgelände hat eine
Jugendgruppe oder so etwas ähnliches gemacht, die dann das eingenommene
Geld für ihre eigenen Zwecke verwenden konnte. Gegeben hätte es dort Hot
Dog, Hamburger oder Pulled Pork sowie Chips und eine große Auswahl an
Getränken.

Weiter ging es nach meinem Mittagessen und Zuschauen der
ersten Startgruppe mit einem Streckenposteneinsatz. Hier hat man immer die
Möglichkeit die Fahrezuge in Aktion zu sehen und auch ein paar Fotos zu
schießen. Pro Station werden mindestens 4 Personen eingeteilt, daher ist es
kein Problem mit den Fotos. Kostenlose Getränke stehen am Posten zur
Verfügung. Fehler werden gleich mit einem Funkgerät unter Angabe der
Startnummer des Fahrzeugs, Nummer des Postens und Art/ Anzahl des
Fehlers durchgegeben. Das spart ein Abfahren und Einsammeln von
Pylonenzetteln.

Nach dem Ende der zweiten Startgruppe nochmal schnell zur Toilette und
dann ab zum Auto, um in den Vorstartbereich zu fahren. Wie gesagt, 169
Teilnehmer insgesamt und die Anzahl der Starter in meiner Klasse RTR
erhöhte sich dadurch von 20 auf 30. Ich startete mit meinem Camaro diesmal
mit einen Modifikationen gegnüber dem ersten Start im Oktober letzten
Jahres. Für dieses Jahr habe ich mir erst einmal ein paar Sportreifen besorgt.
Es waren Nitto NT05 in der Größe 255/35x20 für vorne und 275/35x20 für
hinten. Ich habe mich für diese Reifen entschieden, da die mir die Hankook R
-S3 für $451 (ca. 350€) pro Stück zu teuer waren. Für die Nittos habe ich
$180 (ca. 140€) bezahlt. Das ist schon ein Unterschied. Leider war der
unterschied zu den üblichen Pirelli P Zero Straßenreifen dann auch nicht
sonderlich groß. Selbstverständlich war der Unterschied rausfahrbar, aber
nicht so groß wie ich das von den Hankook R-S2 aus Deutschland auf meinen
Autos gewohnt war. Der Negativprofilanteil der Nittos zu den Pirellis ist schon
wesentlich geringer und auch die Profiltiefe von weniger als 5mm im
Neuzustand ist schon unterschiedlich zu reinen Straßenreifen. Dennoch
quietschen, jaulten und jummerten die Nitto´s gewaltig als ich versuchte die
426PS einigermaßen qualmfrei auf den Rennkurs zu bringen. Der
Grenzbereich ist nicht sonderlich hoch, dafür aber der Übergang von Haft-
zur Gleitreibung sehr weich. Ich hätte es lieber anders gehabt. Das erinnerte
mich ein wenig an den Vergleich von Conti Sport Cantact 2 zu 3. Der Sport
Contact 2 hatte einen deutlich höheren Grenzbereich, dafür riß er aber am
Limit abrupt ab. Dieses spitze Verhalten stumpfte man gewaltig mit der
Entwicklung des Sport Contact 3 ab. Daher wechselte ich nach dem Sport
Contact 2 auf einen markenfremden Hersteller. Mit dem Luftdruck bei den
Nittos fing ich bei 40PSI an und ging dann nach 4 Läufen runter bis zu 36PSI
im heißen Zustand. Für die nächsten Läufe weiß ich, dass 36PSI hinten geht,
aber 36PSI vorne ein wenig zu niedrig ist. Muss halt noch ein wenig
experimentieren. Die nächste Änderung am Camaro war der Einbau eines
anderen Stabis an der Hinterachse von 23 auf 35mm, um das Untersteuern zu
eliminieren. Recht interessant, was durch die Änderung herauskam. Das
Fahrzeug lenkte sehr willig ein - toll bei schnellen Richtungswechseln. Es gab
aber auf dem Parcour auch jede Menge langezogene Kurven. Nach dem
prompten Einlenken des Fahrzeugs stellte sich aber relativ schnell wieder das
Untersteuern ein, was dann auch Zeit in jeder Kurve kostete. Zum Klassensieg
für meine 30 Teilnehmer starke Klasse fehlte dann zum Schluss 1,4 Sekunden
und ich belegte den 4. Platz. Ganz schön dünn die Spitze in der Klasse, aber
mit ein bißchen mehr Erfahrung auf dem Auto komme ich auch ohne
Änderung am Fahrzeug ganz nach oben. Dennoch werde ich mal die Spur
kontrollieren lassen und vielleicht ein ganz wenig auf Nachspur an der
Vorderachse gehen. Gewonnen hat die Klasse ein Dodge Challenger vor einem
Lotus Elise und einem Infinity G35, der nur 14/100 Sekunden vor mir war.

Leider gab es zum Schluss keine Ergebnisliste und nur eine Preisverleihung für die
ersten beiden Startgruppen. Die (richtigen) Ergebnisse sollen bis zum
Wochenende online sein und die Preise gibt es bei der nächaten Veranstaltung
am Silverdome am 28. Mai. Schade! ...dennoch aber eine äußerst positive Veranstaltung

Nachfolgend noch ein paar Bilder von der Veranstaltung...

Gerold

[GSI]

weitere Fotos:

[GSI]

und hier die letzten Fotos: