Das war wieder ein gelungenes Wochenende.
Trotz gegenteiliger Vorhersagen gutes Wetter, ordentliche Starterfelder und spannende Wettkämpfe.
Die Runden auf dem (fast) serienmäßigen und damit natürlich leistungsmäßig völlig unterlegenen gelben "Zaunkönig" von Wolfram erinnerten mich an meine Anfänge mit meinem
kleinen Mittelmotorflitzer.
An beiden Tagen stand (natürlich!) die Schrauberei vor den Läufen im Vordergrund. Schließlich soll aus dem gelben Mister ein schneller gelber Mister werden
Deshalb wurde am Samstag zunächst die Leistungsbremse rausgeworfen (zum Glück grade noch rechtzeitig und mit ein wenig Improvisation fertiggeworden).
Bereits im Trainingslauf war klar, warum Wolfram bei den ersten Slalomeinsätzen die Zäune vors Auto sprangen. Im Grenzbereich war der Wagen wirklich, ähh sagen wir mal, sehr gewöhnungsbedürftig.
Die Lenkung dabei sehr indirekt und wenig präzise. Damit konnte man unmöglich eine schnelle und saubere Linie fahren.
Das kannte ich auch noch zu genüge und hatte deshalb kein Problem, warf aber öfter mal mit dem rutschenden Vorderrad ein Hütchen um.
Für einen auf dem Mittelmotorwagen ungeübten Fahrer eine so gut wie unlösbare Aufgabe.
Wolframs Zeiten waren trotz dieser Widrigkeiten sehr ordentlich.
Bei den erzielten Geschwindigkeiten der DM-Strecke erst recht. 7800 Umdrehungen im 3. Gang bedeuten auf dem MR2 mit Avon 8.7-21.5-15 laut Getriebediagramm 145 km/h.
Für den Sonntag haben wir uns dann das Grund-Setup vorgenommen.
Mit der Radlastwage eine ganz grobe Gewichtsverteilung ermittelt. Genaue Messungen waren auf dem unebenen Boden unmöglich.
Die passte halbwegs, obwohl die Batterie immer noch an der unmöglichen Serienposition im Motorraum direkt unter der Haube zu finden war.
Dann wurde die Radeinstellung geändert. Beim MR2 ist das zum Glück in einigen Positionen möglich, ohne auf den Achsmessstand zu fahren. Wenn man die vorhandenen Werte kennt.
Vorne bekam er mehr Sturz und mehr Vorspur.
Hinten mehr Vorspur, obwohl er dort auch noch min. 0,5 Grad mehr Sturz benötigte, was aber (noch) nicht machbar war.
Wolfram fuhr als erster, kam zurück, keine Zeitverbesserung zum Samstag.
Frage: "Wie fährt er??? Antwort "Ich glaube, die Lenkung ist etwas direkter....??"
etwas direkter? sonst nix? Kann nicht sein
Startnummer umkleben, und ab zum Trainingslauf.
Bereits beim Einbiegen auf die Startbahn ein Riesenunterschied. Der Wagen schob überhaupt nicht mehr. Deshalb volles Roäääähhhh, alle 130 PS an die Räder!
Ausbrechen hinten? Nix da, ein schöner leichter, gut kontrollierbarer Drift
. Schon viel besser.
Ich habe ihn geprügelt, provoziert, die Lenkung überzogen, heftige Lastwechsel vorgenommen.
Egal, der gelbe fuhr wie auf Schienen. Die 25 Jahre alten Achsgummis ließen die Karrosse zwar ungewollte Bewegungen vollführen, aber kein unsicheres Gefühl aufkommen.
Jetzt passt die Ausgangsposition, in allen Läufen wurden die Zeiten schneller.
Eins ist sicher, er wird in Zukunft richtig flott.
Wolfram muss jetzt nur noch üben, üben, üben. Vertrauen zum Fahrzeug aufbauen, die Reaktionen kennenlernen und fahrerisch in die Strecke einbauen.
Ich bin sicher, er wird bei den nächsten Wettbewerben in seinen Pokalserien das gelernte in immer bessere Zeiten umsetzen und wünsche ihm viel Erfolg!
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Art. 20 GG