Hallo,
ich hoffe ich verfehle hier nicht ganz das Thema, aber ich möchte aus "Einsteigersicht" noch was dazu beitragen.
2007 wollte ich "aktiv" und in einem finanziell überschaubaren Rahmen Motorsport betreiben. Also hab ich mich informiert, das DMSB-Handbuch gewälzt und ein paar Slalomveranstaltungen besucht. Als Konsequenz hab ich mir dann einen E30 316i gekauft. Idee war erst mal in der SE zu fahren und im Anschluß in der G5 ganz gut aufgehoben zu sein. Da das ganze ja "Hobby" war/ist und ich ja nicht wusste ob mir die Sache Spaß macht, wurde alles notwendige (NoS-Fahrwerk, Sperre, Sitz, Sportreifen) gebraucht beschafft. Zugfahrzeug/Hänger war/ist nicht vorhanden und das Auto mußte/muß mich auch noch täglich an den Arbeitsplatz bringen.
Knackpunkt war für mich wirklich die Reifenfrage.
Durch die Sportreifen hätte ich ja in der G6 starten dürfen, aber dann als einziger Teilnehmer. Als Neueinsteiger erst mal für >1000.- einen Satz Dunlop Slicks zu erstehen war für mich einfach nicht vertretbar. Also blieb es bei der Teilnahme in der SE als einziger Starter. Der Ausblick war sonst in ohne Slicks in der G5/G4, die meist aufgrund der Teilnehmerzahlen zusammengelegt wurden, weit hinten zu fahren.
Anfang 2008 war ich dann soweit, das Slalom einfach nicht das Richtige für mich ist. Um überhaupt mal wieder zu fahren bin ich mehr aus einer Laune raus mal an die Nordschleife gefahren und hab dort im Touristenverkehr ein paar Runden gedreht. Klar kostet das auch Geld, aber man kommt eben zum fahren, sofern nicht gesperrt ist
Aufgrund der "Slalommodifikationen" und den slalomuntauglichen Sportreifen hatte ich trotz wenig Leistung einfach Spaß.
Im Winter 08/09 hab ich meine Kiste dann auf einen 2,5l 192PS (M50B25tü) aus dem E36/E34 umgebaut und noch in einen Käfig investiert. Das hat mich zwar aus jedem DMSB-Reglement katapultiert (außer FS..), aber für einen konkurrenzfähigen F/H-Motor mit gleicher Leistung hätte ich bestimmt ein Vielfaches bezahlt. Alle Änderungen am Fahrzeug sind eingetragen und die Kiste ist noch eingeschränkt "alltagstauglich" und zuverlässig. Lieber ein Auto ausserhalb des Reglements mit dem ich wirklich fahren kann, als einen F/H-Brenner welchen ich nur zu ausgewählten Anlässen ein paar mal im Jahr bewegen kann und der richtig Geld verschluckt. Vom Zugfahrzeug fahren werde ich auch nicht besser...
Als nächsten Schritt probiere ich mich mal an einer GLP. Hier habe ich zwar die Anfahrt+Übernachtung, aber die Veranstaltung geht über ca. 250km zum Preis von ca. 200.-. Zudem teile mir das Auto mit meinem Schrauberkollegen. Vom Konzept her kommt diese Veranstaltung dem Ideal vom "bezahlbaren Breitensport" meiner Meinung nach am Nächsten. (Beim letzten GLP-Lauf am 04.07.2009 waren ca. ?150? Teilnehmer am Start)
Mein Beitrag soll in keinster Weise die Sinnhaftkeit des Gr.G Reglements in Frage stellen, jedoch hat für mich persönlich Gr.G nur mehr wenig mit einer Klasse für Serienfahrzeuge/Einsteigerklasse zu tun.
Ein Ansatz wäre die SE als Zwischenstufe vom Clubslalom zum DMSB-Slalom auszubauen und zu Überdenken in welchen Punkten sich die G/F wirklich noch unterscheiden. Hier wurde ja schon angemerkt, das G-Autos angeblich nur F-Autos mit den originalen Türpappen sind.
Hier ein paar Ideen eines Unbedarften um die SE attraktiver zu machen und auch für die "Tuningautos" zu öffnen:
- Keine Beschränkung der Teilnahmedauer/ unkomplizierte Nennung, Tageslizenz
- Einteilung beispielsweise nach Leistungsgewicht und ggf. Handicapfaktor
- Faktoren: Turbo, 4-Ventiler, G-Lader, Sperre, Allrad...
- Straßenreifen, Felgengröße freigestellt, Reifen/Felgen eingetragen
- Nur zugelassene Fahrzeuge, uneingeschränkt STVZO, keine 07er
- Fahrwerk eingetragen
- Innenausstattung vorhanden
- Motorumbauten erlaubt (Polo/Golf 1,8T, E30 M30/M50/M60/S50, E36 V8, Corsa C20XE, C-Kadett C20XE, Astra C20LET usw.)
- Alternativ zur ganzen Einteilerei und Reglementierung die Ausschreibung als "Gleichmäßigkeitsprüfung"
1. Lauf Training
2. Lauf Setzzeit, für jeden Pylonenfehler werden von der Fahrzeit am Schluß z.B 1 Sek. abgezogen, Bsp. Fahrzeit 45,83s, 2 Pylonenfehler -> Laufzeit 43,83s
3. Lauf Bestätigung der Setzzeit -> Sollzeit 43,83s, Abweichungen von 0,1s zählen 0,1 /Pylonenfehler zählen 1
4. Lauf Bestätigung der Setzzeit -> Sollzeit 43,83s, Abweichungen von 0,1s zählen 0,1 /Pylonenfehler zählen 1
Unabhängig vom Fahrzeug gewinnt dann der/die, mit den wenigsten Fehlerpunkten.
Damit die Sache nicht zur Kaffeefahrt wird, gib es eine max./min. Fahrzeit um die Meute im Zaum zu halten.
Die ganze Materialschlacht wäre für Einsteiger vom Tisch und es kommt nur aufs fahren an.
Ich könnte mir vorstellen, das durch die "Bastelhütten" die Klasse auch für die Zuschauer attraktiv wird. Wer von den Teilnehmern dann Blut geleckt hat und sich zu höherem berufen fühlt, wird sich dann sowieso Gedanken über sein Einsatzfahrzeug machen und in die "richtigen" Klassen wechseln.
Als "provokante" Frage:
Wie haben die "alten Hasen" angefangen? Erst mal die Kiste mit viel Geld nach einem Reglement aufgerüstet oder erst mal mit dem was da war bei welchen Veranstaltungen mitgefahren?
Grüße
Dietmar