Es ist zwar jetzt schon über ein Jahr her, dass ich mich im Forum vorgestellt habe, ich möchte aber trotzdem eine Rückmeldung geben wie mein Einstieg und der Umbau meiner „Italienerin“ verlaufen ist. Ich hoffe, dass es insbesondere für andere Einsteiger interessant zu lesen ist.
Eigentlich wollte ich nur ein neues Fahrwerk einbauen und die Reifen tauschen um in der Slalomsaison 2012 an den Start zugehen. Das Fahrzeug sollte seriennah gelassen werden um im Clubsport in der 2b und DMSB G3 fahren zu können. Letztlich ist der Umbau dann doch etwas umfangreicher ausgefallen.
Zunächst bin ich im Herbst 2011 mit dem Auto so wie es erworben hatte 2 x beim Clubslalom gestartet. Durch Gespräche mit anderen Fahrern, meinen Beobachtungen (Die Videos der verschiedenen Slalomveranstaltungen im Forum und beim „Netzvideokanal“ sind auch sehr aufschlussreich.) und den Erfahrungen aus dem Forum hier, habe ich mich entschlossen gleich ein zum Slalom passendes Fahrwerk zu verbauen. Ich habe also Hans Bauer um Hilfe gebeten und mich in der Zwischenzeit um die Fahrwerksteile gekümmert. Hier habe ich mich nach Sichtung am Fahrzeug dazu entschieden alle, wirklich alle, Fahrwerksteile zu erneuern. Der Alfa hat eine Einzelradaufhängung rundum, mit Doppelquerlenkern an der Vorderachse, da kommt einiges zusammen.
Da für den Tausch der vorderen Stabibuchsen die Abgasanlage runter muss wurde das „rostige Etwas“ durch Neuware ersetzt. Jetzt war auch noch die Schaltkulisse frei zugänglich und der ausgeleierte Rührstab konnte auch noch ersetzt werden. Dann noch schnell einen Ölwechsel (der Alfa will hier 10W 60 haben) und leider hatte ich mir dann noch die Zündkerzen angeschaut und so hieß es auch hier 8x Neuware. (Zur Info für Nichtselbstschrauber: Der freundliche Alfa Dealer will für die Kerzen inkl. Wechsel derselben 300 Euronen!!!!!).
Zum Schluss fehlten nur noch passende breitere Felgen, welche ich gebraucht erworben habe (nach 4 Monaten Suche im Netz) und vier neue Federal RS-R.
Abschließend eine Achsvermessung und die Abnahme/Eintragung von Fahrwerk und Rad- Reifenkombination und der Alfa konnte an den Start gehen.
Zusammengerechnet sind da schon ein paar Tausender im Auto versunken. Meine Frau hat mir daraufhin zum finanziellen Ausgleich die Abendbrotsrationen gekürzt. Mahlzeit!
Mein Fazit:
- wer wie ich eine „individuelle Exotenauto Macke“ hat, sollte die lieber am Alltagsauto ausleben, für Motorsportzwecke sind die gängigen Automarken die preiswertere Variante mit umfassenderen Auswahlmöglichkeiten für neue und gebrauchte Teile aller Art
- ein Fahrzeug, welches man gut kennt und an dem man schon geschraubt hat spart beim Umbau viel Zeit und Nerven!
Als Ziel für die Saison 2012 hatte ich mir vorgenommen, möglichst viele fahrerische Erfahrungen zu sammeln, das Auto richtig kennen zu lernen und mithilfe der Einstellmöglichkeiten am Fahrwerk und Experimentieren mit dem Luftdruck eine passende Abstimmung zu finden.
Da ich Thüringen wohne bin ich gezwungen weite Wege in Kauf zu nehmen. Die meisten Veranstaltungen bin ich im Berliner Umland gefahren, da es für mich per Autobahn einfach zu erreichen ist. Ansonsten war ich auch in Hessen, Niedersachsen und Sachsen Anhalt unterwegs. Oschersleben ist wenn man so will meine Hausstrecke, weil ich nur 160 km (Einfache Fahrt) fahren muss. Wenn ich allerdings Morgens in Berlin an den Start gehen will, klingelt der Wecker um 3.00 Uhr.
Ich denke, dass ich mein selbst gestecktes Ziel erreicht habe, da ich als Einsteiger in der 2b Platzierungen im Mittelfeld erreichen konnte und auch beim fahren mehr und mehr Gefühl fürs Auto bekomme. Wenn ich die Zeiten der Spitzenfahrer in meiner Klasse sehe, dann weiß ich allerdings, dass ich noch viel zu tun, oder besser zu fahren, habe. Mit dem Auto sind sicher bessere Zeiten möglich als ich sie als Fahrer im Moment erreiche.
Das wichtigste ist jedoch, dass es mir eine Menge Spass macht und ich dabei trotz der langen Anfahrt vom Alltagsstress hervorragend abschalten kann. Ich habe bei den Veranstaltungen viele nette, hilfsbereite und auskunftsfreudige Menschen kennengelernt, mit denen man ausführliche Benzingespräche führen kann.
Ich bin immer noch davon beeindruckt, dass es Leute gibt die eine ganze Nacht durchschrauben um mit ihrem Fahrzeug am nächsten Tag beim Clubslalom an den Start gehen zu können. Respekt!
Abschließend noch Grüße und Dankeschön an die Fahrer in Richtung Niedersachsen (Stephan, Siegfried und Jörg), Berlin (Clemens, Felix, Stefan und die Kamerafrau) und den einzigen Thüringer Slalommitstreiter den ich bis jetzt kenne (Eric) für die Gespräche, Hinweise und Anregungen und natürlich an Hans für das Fahrwerk und die Beratung.
Wir sehen uns dann 2013!
Grüße Lars
Der keinen Saab mehr schaukelt.