Hallo Sportler,
ich hatte nicht die Zeit alle vier Seiten Diskussion innigst zu studieren, aber überflogen habe ich sie.
Man liest hier wirklich sehr interessante Thesen, Wünsche und Bedenken.
Ich möchte meine Meinung dazu auch schreiben.
Punkt 1: Finger weg vom DMSB Reglement, um eine Anpassung an den Clubsport zu machen. Das ist in meinen Augen so, als wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt. Wenn es größere Klippen zu umschiffen gilt, muss die Anpassung im Clubsport erfolgen. Ich möchte in der Gruppe G weiterhin Slicks fahren und dort nicht "beschnitten" werden, weil sonst der Clubsport zu teuer wird.
Punkt 2: Sportreifen
Für Autos ohne sportreifen gibt es die Klasse 1. Wo ist das Problem, dass man nicht dort bleibt, wenn man keine Sportreifen fahren will? Wenn es eine zeitliche Beschränkung gibt, dass man nur 1-2 Jahre in der Einsteigerklasse fahren darf, muss diese Begrenzung weg. Dann kann man sich aussuchen, ob man nach einiger Zeit in die Klasse 2 wechselt und dort, um _vorne zu fahren_ sicherlich Sportreifen kaufen muss. Spaß kann man auch so haben!
Punkt 3: Klasse 2
Die Klasse 2 kommt der DMSB Gruppe F2005 sehr nahe. Das bedeutet aber nicht, dass man sein Auto nun zu einem F2005er umbauen muss. Man kann sein Auto auch nach Gruppe G Reglement aufbauen und fährt durch das Leistungsgewicht immer noch gegen ebenbürtige Fahrzeuge, die im DMSB Slalom in der Gruppe F2005 starten müssten. Wo ist also das Problem? Selbst im DMSB Slalom gab es Vorschläge, die F2005 und G nach Leistungsgewicht zusammen fahren zu lassen und zu werten.
Punkt 4: Aufstieg in den DMSB Slalom
Mädels und Jungs, wie stellt ihr euch das denn vor? Clubslalom fahren, das Auto etwas "Straßentunen", in den DMSB Slalom wechseln und die DMSB Fahrer abziehen und gewinnen? Ein Gruppe G Fahrzeug ist heutzutage ein
Rennauto, wenn auch ein seriennahes. Um in der Gruppe G etwas erfolgreich zu sein, bedarf es neben Investionen in
8 Felgen
4 Slicks (pro Jahr!)
4 Regenreifen (pro 2 Jahre)
1 Fahrersitz
1 Fahrwerk, das mit Straßenfahrwerk nicht mehr vergleichbar ist
und 1 Hosenträgergurt
noch sehr viel Erfahrung im Umgang mit dem Sportgerät bei Tempo 120 und drüber.
Ich sehe in dem von EWO angesprochenen Reglement eine gute Möglichkeit für alle, glücklich zu werden. Wer preiswerten Motorsport betreiben will, bleibt in Klasse 1. Der ambitioniertere investiert einen Satz Sportreifen für zwei Jahre in der Klasse 2, für Experimentierfreudige gibt's die Klasse 3. Wer den DMSB Slalom im Blickwinkel hat, baut sein Auto ab der Klasse 2 für die Klasse auf, die er im DMSB Slalom anvisiert.
Das Argument, dass den richtigen Straßenreifen zu finden, teurer sein kann (oder ist), als einen passenden Sportreifen, kann ich nachvollziehen. Es gibt keine Handvoll anerkannt schneller Sportreifen, aber ein unzählige Zahl an unbekannten Straßenreifen. Wenn jemand einen schnellen Sportreifen sucht, kann er sich auf die DMSB Fraktion verlassen, die im Nat. B Sport bis 2005 auf Sportreifen gefahren ist.
Die einzige nötige Änderung, die ich sehe, ist die Abschaffung einer Begrenzung der Teilnahme in Klasse 1 (sofern vorhanden), eine Umbenennung von Einsteiger in irgendwas anderes und ggf. die Schaffung einer Anfängerklasse, in der man solange fahren darf, bis man dort dreimal gewonnen hat, dann nicht mehr. So kommt man schnell an einen Pokal und die wirklichen Anfänger werden nicht von Clubslalom-Routiniers abgezogen. Wer dreimal gewonnen hat, sollte bis zum ersten Pokal in der Klasse 1 nicht mehr lange warten müssen.
Eine Änderung des DMSB Reglements lehne ich strikt ab, bis mir jemand erklärt, was überhaupt geändert werden soll. Das erinnert mich an Menschen, die günstig neben einem vorhandenen Flughafen bauen und dann gegen den Fluglärm klagen. Es sollte eine preiswerte Möglichkeit für den Einstieg in den Motorsport geschaffen werden. Dies ist mit dem Clubsport geschehen. Das bedeutet aber nicht, dass die Fortführung im DMSB Bereich ein Schnäppchen werden muss und dafür Anpassungen und somit Kosten für Menschen entstehen, die diesen Sport seit Zeiten betreiben, als es gar keinen Clubslalom gab.
In diesem Sinne viele sportliche Grüße
Achim