Risiken...vermeidbare und unvermeidbare..

Hier geht es um DMSB, ADAC und NAVC Slalom Veranstaltungen !

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spazzola
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Absehbar!

Beitrag von spazzola »

Hallo,

die Reaktionen einiger waren für mich absehbar, die von Ingo allerdings nicht verständlich.

Auf ein letztes:

Es ist doch Quatsch, dass eine Veranstaltung ausfallen muss, nur weil die Strecke bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen soll.
Ich würde auf einer engen Strecke die Geschwindigkeiten bei Spurwechseln niedrig zu halten.
Sicher wüde es dann an manchen Stellen, an denen heute 25m Schweizer stehen in Zukunft nur noch 15m stehen, aber deswegen muss doch nicht die Veranstaltung entfallen, oder?

Sicher sind aus der Sicht eines Nicht-Motosportlers alle unsere Risiken vermeidbar, aber wir gehen sie ein, da es unser Hobby ist, damit ist das Grundrisiko für uns unvermeidbar.

Das vermeidbare Risiko aus meiner Sicht ist das, wo die Streckenführung dazu führt, dass der gesunde Menschenverstand oder der Überlebenswille die Fahrzeit mehr bestimmt als die Physik.

Es wundert mich das hier kein Konsenz erziehlt werden kann und ich frage mich gerade, was nun lächerlicher ist, das Streben danach die vermeidbaren Risiken zu minimieren, oder den Blick davor mutwillig zu verschliessen. Aber diese Frage soll jeder für sich beantworten.

MFG
EDE
Was nützt der Tiger im Tank, wenn ein Esel am Steuer ist?????
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EWO
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Beitrag von EWO »

Wer dabei war kann besser mitsprechen und darin liegt wohl oder übel ein gewichtiger Punkt der Meinungsunterschiede.
Man vergleicht zu leicht irgendwelche engen Stellen aus seiner langjährigen Slalomerfahrung mit dieser Diskussion. Und darin liegt eben das Problem: Es war hier vermeidbar, den Fahrern frühzeitig aufgefallen, der Boykott nur in der H 2000 ausgesprochen worden und die Rennleitung und Spoko haben zu spät und teils unzureichend reagiert.
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PumaTreter
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Beitrag von PumaTreter »

Das sehe ich anders, EWO, denn dieser Thread befasst sich nicht speziell mit Oschersleben, sondern allgemein mit der Minimierung vermeidbaren Risikos. Zitat EDE: »Ich würde [versuchen] auf einer engen Strecke die Geschwindigkeiten bei Spurwechseln niedrig zu halten.
Sicher wüde es dann an manchen Stellen, an denen heute 25m Schweizer stehen in Zukunft nur noch 15m stehen«. Und da bin ich schlicht und ergreifend dagegen.

Für Oschersleben gebe ich dir völlig Recht und da haben sicherlich sowohl Fahrer als auch Veranstalter ihre Lehren heraus gezogen.
- Wer schnell sein will, muss richtig bremsen -

Was ist eigentlich Automobilslalom - hier in 3:40 Minuten erklärt...
https://www.youtube.com/watch?v=Re5hdUatsx4
JochenRheinwalt
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Beitrag von JochenRheinwalt »

**** Achtung IRONIE; Bitte nicht auf die Goldwaage legen ****


Eric,
wenn du deinen Gedanken, der ja an sich löblich ist, mal weiterspinnst,
dann kommst du soweit, daß du in der DTM einen Mindestabstand der Fahrzeuge zueinender vorschreibst, oder Zuschauer, die durch umherfliegende Teile einer potentiellen Gefährdung ausgesetzt sind, zuhause bleiben müssen.
Ich bin mir sicher, daß die von Ingo in den Raum geworfene Quote von 70% noch sehr untertrieben ist! Ich glaube die DM-Süd wäre nicht mehr existent --> will sagen: KEIN Lauf würde diese Sicherheitsbestimmungen erfüllen.
Auch in Hockenheim würde der Rennslalom zu einem 12-15m-Schweizer-gekurbele verkommen.
Ich glaube nicht, daß das der Weg sein soll, den die Mehrheit der aktiven Slalomfahrer wünscht.
Gerade in diesen Zeiten nicht, wo der Trend eindeutig zu wenigen, extrem schnellen und qualitativ hochwertigen Läufen geht.

Natürlich tut es auch mir leid, wenn ein Rennfahrzeug irgendwo in die Planken fliegt, aber dafür kannst du doch nicht die Strecke verantwortlich machen (der Asphalt bog unvorhersehbar nach rechts ab und eine lebensmüde 250 Jahre alte Eiche sprang dahin, wo ich vorher die Straße vermutete. Ein absolut unvermeidbarer Crash war die Folge!).

Verantwortlich sind einzig und allein die Fahrer dafür, was sie tun :!:

Und wenn ich bei einer Veranstaltung nach dem Ziel innerhalb von 20m zum stehen kommen muß, ohne mein Polochen aufs Spiel zu setzen, dann werde ich zwangsläufig vor dem Ziel bremsen müssen.

Vieleicht sehe ich das als ehemaliger Rallyefahrer einfach grundlegend anders als einige hier, aber Dieters Meinung, der ja nun schon lange genug in Sachen Motorsport unterwegs ist (nicht nur beim Slalom), kann ich nicht nachvollziehen.


Dieter:

Wenn du mal ca. 15 Jahre zurückdenkst und in deiner Corolla gerade mit 160km/h die Hatzenbach runtergebügelt bist, hast du dich dann gefragt, ob DU wahnsinnig sein mußt, hier so zu heizen,

oder hast du gedacht:

Mensch hier sollte mal jemand den Asphalt begradigen, daß die Leistungsprüfungen nicht mehr so gefährlich sind...



...denkt doch mal drüber nach...

jetzt könnt ihr auf mich einprügeln

**** Ironie aus ****

gruß
jochenacm
nix mehr Polo!
nix mehr Astra!
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Frank Kramer
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Beitrag von Frank Kramer »

Ich möchte mich jetzt auch mal zu Wort melden...

Da es hier um das Beispiel Oscherleben geht, muss ich sagen das ich auch die Diskussionen im Vorfeld zur der Veranstaltungen bezüglich vermeidbarer und nicht vermeidbarer Risiken nicht gerechtfertig fand. Ich hatte mit Achim auch am Sonnabend schon darüber gesprochen. Der Schweizer auf der Start-/ Zielgeraden war für meine Begriffe bedenkenlos den Rest der Strecke hat sich zu Vorjahr hin nicht geändert (außer der Zieleinfahrt). Ich finde die Strecke wirklich "Endgeil" und wie Ingo und Achim schon beschrieben haben betreiben wir Motorsport am Limit.

Das was ich als vermeidbare Risiken bei der Veranstaltung sehe, ist klar die Handhabung des Rennleiters und nicht die Strecke an sich. Bei der Besichtigung war die Zielgasse gleich unten in der Einfahrt (wie im letzten Jahr), eine Lichtschranke stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Daraufhin hatte ich mich eingestellt. Im Vorstart wurde dann hart diskutiert das sich etwas geändert hätte es wurde auch im Detail besprochen was. Im ersten Trainingslauf hatte ich also mehr oder weniger die Einfahrt nur angeschaut und für mich Entscheidungen gefällt.

Ich bin klar gegen eine Entschärfung und EDE´s Vorschlag, da unser Beispiel nur durch unglückliche Umstände zustande gekommen ist(zu wenig Kabel bei der Zeitnahme, Rennleiter Entscheidungen usw.). Wir Fahrer tragen, wenn dann, eine Mitschuld. Wir hätten nicht starten dürfen bis die Angelegenheit geklärt ist und somit hätten wir das Risiko vermieden.

Nun sollten wir uns nicht hier zerfetzen, sondern mit dem Veranstalter zusammen eine vernünftige Lösung für die Abwicklung und die Sicherheit im nächste Jahr finden. Nur so bekommen wir anspruchsvolle Veranstaltungen mit Niveau, die wir doch alle eigentlich wollen.

Mit dem ganzen hin und her ereichen wir nur eins, dass es die Veranstaltung im nächsten Jahr nicht mehr gibt. Das nenne ich dann nicht vermiedenes Risiko, sondern Dummheit.


Die besten Grüße aus dem Südharz.

Frank
Hacky
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Beitrag von Hacky »

Ich war in Oschersleben am Start und auch einer die eine Änderung der Zielpassage gefordert hat. Warum?

Ich fuhr in meinem Trainingslauf in die Zielpassage im vierten gang hinein. Als ich durch die „Zielgasse“ fuhr habe ich mein Tempo reduziert. Im nächsten Moment sah ich in ca. 50-80m Entfernung die Lichtschranke stehen, also wieder auf Gas. Und dann sah ich eine recht enge kurve für denn vierten gang! Also, voll ins ABS gebremst und Motorbremse mit benutzt, und das noch vor der Lichtschranke. Irgendwie bin ich durch die Kurve gekommen. Und wer mich kennt, ich bin eigentlich kein Angsthase im Auto. Ingo was hättest du den dann Gemacht?

Also, ich ging nach vorne zum Zeitnehmerwagen/Vorstarter und beschwerte mich. Mir würde geantwortet ich sei ein WeichEi. Ich habe dann den Rennleiter sprechen wollen, der war irgendwie nicht aufzufinden. Also ging ich, zum EWO und erklärte mein Anliegen. Schließlich kennt er denn Rennleiter und hat mehr Einfluss als ich.

Und dann begann ein Spiel der besonderen Klasse. Es hieß es sei abgeändert. Also ging ich in meinem ersten Wertungslauf mit dem Gedanken alles sei in Ordnung die Zielpassage. Und genau das war nicht der Fall. Die Zielgasse würde zur Lichtschranke gestellt? Somit war ich geschwungen vor der Lichtschranke mein Tempo mächtig zu reduzieren. Und spätestens jetzt komme ich mich tierisch verarscht vor!

Es gab dann noch so einige nette Wörter vom Vorstarter, weil ich denn Rennleiter sprechen wollte, er erwiderte ich sei ja nur Starter! Zum krönenden Abschluss vergaß der Vorstarter gleich meinen mit Fahrer Peter Brings zum Start zusortieren, obwohl er eine gute halbe Stunde vor seiner Nase stand! „Er sei ja auch selbst schuld“ kam dann als Kommentar zurück. Irgendwie hat sich dann der Peter selbst mit dem Rennleiter und Spoko zum Start zugelassen so das mein Fahrzeug innerhalb von 10 min. drei mal über denn kurz gequält werden müsste und wir beim Fahrerwechsel auch noch auf gefordert würden doch mal etwas schneller zu machen. Dabei hatten wir schon Leute die uns geholfen haben (Luftdruck, Nummer um kleben) also nun wirklich uns beeilt haben.

Fazit!
Dem Veranstalter waren Fahrer anliegen auf gut Deutsch Scheiß egal!
Motorsport ist Gefährlich. Aber muss man es unnötig gefährlicher machen? Und wenn einige Teilnehmer auf Gefahren hinweisen und dann als Weicheier abgestempelt werden. Dann wollte der Veranstalter es drauf an legen.


Meine ganz persönliche Meinung zur Strecke! Sie war OK aber so richtig vom Hocker hat die mich nicht gerissen. Besonders nicht, wenn man einen Kilometer Grade aus Fahrt!

Risiko???

Das muss jeder für sich selber aus machen.
z.B. Wenn wir einen Schweizer entlang einer Boxenmauer im Dritten gang fahren ist der nicht gefährlicher als ein Schweizer, wo wir zwei Meter Wiese und dann eine Leitblanke haben. Also, muss jeder für sich fragen wie viel Risiko er eingeht oder wann er einfach sein Lenkrad aufmacht und Gradeausfahrt.

Aber in einer Bremszone eine Lichtschranke auf zustellen. Das grenzt an Glückspiel. Und hat NIX mit Risiko oder Fahrerisches können zu tun. Sonder wer halt drauf und wer nicht. Und das hat wohl GARNIX im Sport Verloren.

@ Ingo was hat der Unfall in Schleiz mit Oschersleben zu tun?

Am Sonntag bin ich auf der Kartbahn zwei schöne Slaloms gefahren. Wo ich als Fahrer verstanden worden bin.

Mit Motorsportlichen Gruß
Marco Hackenberg
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Henryk
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Beitrag von Henryk »

Ich auch nochmal...

Also ich versteh all eure Punkte:
- kein Verständnis vom Veranstalter
- keine Klarheit wo nun wirklich das Ziel ist pro Lauf
- Zielbereich nicht nach Reglement (obwohl bei anderen Slaloms hin und wieder ja auch)
- gefährlicher Zielbereich bei so einem weitläufigen Gelände unnötig
- keine Zeiten im Start-/Zielbereich
- Chaos beim Fahrerwechsel
- etc.

Aber was ich nicht verstehe, ist die Sache an sich mit der Zielgasse und einige Argumentationen hier. Hört euer Blick nach vorn bei der Lichtschranke auf und ihr guckt dann erst, wie es weiter geht?

Warum ist das Glückspiel? Warum hat das nichts mit fahrerischem Können zu tun?

Wenn ich da reinfahre, bleib ich so lang wie möglich auf dem Gas und dann in die Eisen. Wo die Lichtschranke steht ist doch egal. Die Bedingungen sind für alle Fahrer gleich.

Anbremsen vor einer Kurve mit dem Gefühl für den Bremsweg ist doch auch eine Kunst, wo sich die Spreu vom Weizen trennt - genau wie in den Schweizern. Und am Ende gewinnt der Beste.

Das es nun Fahrer erwischt hat, ist traurig, aber andererseits auch normal. Menschen machen nun mal Fehler - jeder - auch die Besten. Im Motorsport werden Fehler meist nicht verziehen, aber das wisst ihr ja alle vorher.

Wie gesagt, der Zielbereich war so nicht notwendig, aber zu argumentieren, dass man quasi gar nicht anders konnte, als in die Wand zu fahren, kann ich nicht nachvollziehen.
*** Nur quer biste wer ***
Gast

Beitrag von Gast »

Das ganze Theater hier erinnert mich stark an das Theater der Formel 1 in Indianapolis.
Genau wie dort drüben über dem Teich werdet ihr auch hier keine Einigkeit erzielen.
Auch dort gab es eine Streckenveränderung (geriffelter Belag) die ein Risiko für die Fahrer darstellte weil sie das falsche Material hatten (Reifen). Auch hier sah sich weder der Veranstalter, noch die oberste Sportbehörder, noch die Teilnehmer dazu in der Lage eine akzeptable Lösung für alle zu finden (Einbau einer Schikane, die die Fahrzeuge entsprechend verlangsamt).
Reglement hin oder her, es gab keine gemeinsame Lösung mit der alle Leben konnten.

Und ihr wollt hier eine Lösung für ein Micky-Maus-Problem finden? Hier in Deutschland wird doch alles gnadenlos niederdiskutiert bis alle am Boden liegen. Eine Lösung wird es aber nie geben.

Der eine brettert hirnlos auf eine Zielgerade mit Vollgas los und tobt, wenn er das wegen Streckengegebenheiten nicht kann. Also kommen Schikanen vor einer Zielgasse für ihn niemals in Frage. Auch wenn sie dazu gedacht sind, sein Leben zu retten.
Als wenn die Strecke hinter der Ziellinie aufhören würde.
Es müssen ja schließlich alle bremsen um ihr Auto NACH der Ziellinie nicht zu zerstören.

Das es die Profis auch nicht besser machen konnte man an der WRC-Rallye am letzten Wochenende sehen. Galli schmeisst seinen Renner in der Zielkurve NACH der Ziellinie in die Botanik, weil er NACH der Zielllinie zu schnell war. und noch VOR der Ziellinie vom Gas gegangen ist (so wie alle anderen Rallyefahrer auch.

Was z.B. die Solitude betrifft (Vollgas in der Zielgasse): VOR der Zielgasse ist eine scharfe Rechts. Man kommt also gemäßigt auf die Zielgasse zu, kann dann KURZ Vorgas geben um dann unmittelbar HINTER der Ziellinie voll in die Eisen zu müssen, weil eine scharfe Links kommt. Hier passt Geschwindigkeit in der Zielgasse zur Länge der Zielgasse und dem dahinter liegendem Bremsraum.

Ich habe auch schon einen Platz verlassen da er mir entweder zu unsicher war bzw. so kurz gesteckt das ich nur im ersten Gang fahren konnte. Es liegt am Fahrer ob er sein Leben riskiert. Nicht an der Strecke oder am Material. Manchmal muss man auch verzichten können.

Ich gebe Hans Bauer recht: Alles vermeidbare Fehler und man muss darüber mit dem Veranstalter reden um zukünftige Diskussionen gleich im Keim zu ersticken.

Sich gegenseitig hier zu zerfleischen bringt absolut NIX !!
Jeder von euch hat seine eigenen Vorstellung wie solch ein PROFI-Slalom abgewickelt werden muss.
Der eine will Vollgas immer und überall (mit oder ohne Hirn),
der andere will Sicherheit (absolut und totalitär)
und wieder einer will Anspruchsvolle Streckenführung
der nächste will alles auf einmal

Das das natürlich unmöglich ist, seht ihr doch bestimmt ein.
Redet mit dem Veranstalter und nächstes mal lacht ihr über diese Diskussion.
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Frank Kramer
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Beitrag von Frank Kramer »

Nur noch mal zur Klarstellung bezüglich meines oben genannten Beitrags....

Ich wollte eigentlich nur damit erklären, dass der Auslöser um die Diskussion, "..vermeidbare und nicht vermeidbare Risiken", durch die Veranstaltung in Oschersleben kommt und man dies nicht als Grundlage nehmen kann um Reformen im Slalomsport vorzunehmen.

Die Schuld in diesem Fall triff als erstes dem Orga Team, denn das hat leider versagt und zweitens aber auch die Teilnehmer, denn die sind gestartet.

Das einzige was wir in diesem Bezug machen können, ist nächstes Jahr nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Das ist aber Blödsinn!!!!

Lasst uns doch einen neuen Thread aufmachen und dem Veranstalter somit die Kritikpunke aufzeigen und Verbesserungsvorschläge unterbreiten. Die Veranstaltung sollte es Wert sein!!!!

In diesem Thread sollte man, wenn es denn noch notwendig ist, über die allgemeinen "..vermeidbare und nicht vermeidbare Risiken" sprechen.

Viele Grüße
Frank
205

Re: Naja.....

Beitrag von 205 »

@Henryk, Ingo, Jochen:
Ihr habt den Nagel auf dem Kopf getroffen...man kann (aber sollte nicht unabdingbar) die Lichtschranke -voll- passieren...wenn es der Streckenverlauf nicht zulässt, geht es halt nicht...
Das in diesem Fall das aktuelle DMSB-Slalomreglement "mit Füssen getreten" wurde bestreite ich nicht.
spazzola hat geschrieben:...ich war schon an so mancher nationaler Rallye, aber wenige Fahrer fahren dort derart am Limit wie die schnellen Fahrer im Slalom.
*OFFTOPIC*
DARAN kann ich mich nicht erinnern. Wann soll das gewesen sein?

Thomas
Japanese
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Beitrag von Japanese »

hallo zusammen

Wir brauchen keine neue Sicherheitsbestimmungen - aber die, die bestehen, müßen auch eingehalten werden, denn sie bestehen nicht grundlos. Die Diskussion ist ja ausschließlich durch das Verhalten des Rennleiters / Spokos in Oschersleben entstanden. Also kann diese auch nicht pauschaliert werden. Aber es ist gut, wachgerüttelt zu werden.
Niemand will hier eine Veranstaltung schlachten. Ich glaube den allgemeinen Tenor herausgelesen zu haben, daß Oschersleben insgesamt eine tolle Strecke war und ist.
Mit Sicherheit wird dem Veranstalter das mit der Zielgasse nicht mehr passieren. Aber, leider zu spät.

Und jetzt, liebe Fahrer, die ihr so gerne aus Vernunftgründen weit vor der Ziellichtschranke vom Gas gehen wollt, erklärt mir bitte mal den Zweck einer Slalomveranstaltung.
Und dann erklärt mir bitte mal, wozu Fahrer an einer Serie teil nehmen.

Einfluß auf eine sichere Veranstaltung hat in erster Linie der Veranstalter, denn der gibt die Strecke vor, an die ich mich verbindlich halten muß. Und ich mache mich"strafbar", wenn ich an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen will, obwohl ich genannt habe.

Vielleicht bin ich einfach zu bescheuert, weil ich die ganze Zeit geglaubt habe, daß eine Wertungsaufgabe gegen die Uhr darin besteht, möglichst schnell zur Ziellichtschranke zu kommen.

keine weiteren Fragen - euer Ehren

Grüße an alle die, die noch bereit sind, einen Wettstreit mit gasgeben durchzuführen.

Dieter - Japanese
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PumaTreter
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Beitrag von PumaTreter »

Japanese hat geschrieben:Und jetzt, liebe Fahrer, die ihr so gerne aus Vernunftgründen weit vor der Ziellichtschranke vom Gas gehen wollt, erklärt mir bitte mal den Zweck einer Slalomveranstaltung.
Moin Dieter,

von »wollen« kann doch keine Rede sein, eher von müssen. Natürlich ist das Ziel, eben dieses in möglichst kurzer Fahrzeit zu erreichen. Nur wenn ich dabei nicht voll durch die Lichtschranke fahren kann, weil der Platz dahinter nicht ausreicht, um das Auto vor Kurven oder Hindernissen zu verzögern, dann muss ich eben vorher bremsen.

Ich versuch's mal so: Wenn das Ziel eines Slaloms ist, die Strecke in möglichst kurzer Zeit zu durchfahren und es weiterhin KEIN Ziel meines Hobbys ist, Beulen aus meinem Auto zu dengeln, dann ist das möglichst späte Anbremsen der Kurve oder des Hindernisses vor der Lichtschranke genau der eine Weg, der beide Ziele vereint.

Und noch ein Beispiel: Bestimmt hast du eine Lieblingskurve in der Nähe deines Wohnortes. Die fährst du extrem zügig mit x km/h, wenn du gut 'drauf bist und es trocken ist. Warum fährst du die Kurve bei Nässe langsamer? Weil es eben nicht schneller geht und der ernsthafte Versuch das Tempo vom trockenen zu fahren dazu führt, einen ungeplanten Selbstversuch im Autoweitwurf zu machen. Hecke auf, Hecke zu, Auto weg. In Oschersleben war's genau so. Nur dass es nicht nass war, sondern es um einen Bremspunkt ging und die Hecke eine Leitplanke war.

»Wer bremst ist feige, wer nicht bremst ist dumm« war ein Spruch in unserer Motorsport-Jugendgruppe. Da ich persönlich nur ungern dumm bin, bin ich lieber feige und spare dabei sogar noch Geld. ;-)

Jetzt alles klar?

Gruß, Achim
- Wer schnell sein will, muss richtig bremsen -

Was ist eigentlich Automobilslalom - hier in 3:40 Minuten erklärt...
https://www.youtube.com/watch?v=Re5hdUatsx4
Japanese
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Beitrag von Japanese »

hallo Achim,

eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts mehr schreiben. Aber aus Höflichkeit und Kameradschaft tue ich es doch.

Dein erster Satz sagt doch alles. Und der sagt, daß der Zieleinlauf so nicht existieren darf.

Liebe "Rallyefahrer": ich akzeptiere euren Sport und bin selbst in den 70ern Rallyes gefahren. Nur, seit bitte so fair und vermischt nicht Äpfel mit Birnen. Du kannst von der ganzen Aufgabenstellung und vom Charakter eben keine Rallye mit Slalom vergleichen. Ich könnte jetzt lapidar sagen, daß der Slalom eben für "Weicheier" gedacht ist, die ihr Auto nicht riskieren wollen. Und danach ist nun mal das Reglement abgestimmt. Dann bin ich nunmal ein Weichei, daß es fertig bringt, seine Leistung optimal auf den Punkt abgestimmt und im Milimeterbereich zu bringen. Und das ist mein Ziel. Ich will nun mal nicht bei Jeder Veranstaltung Material verschleißen ohne Ende, so wie es bei Rallyes oftmals ist.
Ich habe mir diesen Sport ausgesucht, weil er aufgrund des Reglements finanzierbar ist, und für mich genügend Kick gibt, mich mit Mitstreitern am Limit zu messen, ohne mein Auto unnötig riskieren zu müßen. Darüber hinaus hat dieser Sport mir auch geholfen, in den 80ern sehr erfolgreich auf der Rundstrecke zu sein, weil ich es gelernt hatte, immer am, aber nie über dem Limit zu fahren. Und auch in der Berg EM hat mir die Slalomausbildung Erfolg gebracht. Soweit zum Thema Weichei.
Sorry, ich will nicht auf den Putz hauen, aber klarstellen, um was es eigentlich geht. Und ich glaube, so wird es deutlich.

Jeder Mensch macht Fehler. Nur, wenn ich die Verantwortung für eine Veranstaltung trage, und aus welchen Gründen auch immer ich nicht auf die Fahrer - trotz heftigen Dementis - eingehe, und dabei den Sicherheitsaspekt mit Füßen trete, dann muß ich auch das Stehvermögen haben und den Kopf hinhalten.

Im Übrigen zerreissen wir uns alle das Maul, und keiner hat bisher gefragt, wie der Veranstalter dazu steht. Vielleicht hat er ja längst den Fehler eingesehen und ist durchaus bereit, Wiedergutmachung zu leisten. Auch habe ich von den Betroffenen Unfallfahrern noch kein böses Wort gelesen.

Lediglich wachgerüttelt wurden wir Alle.

So, nun auf eine weiterhin gute Kameradschaft und knitterfreies Fahren.

Grüße

Dieter - Japanese
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PumaTreter
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Beitrag von PumaTreter »

Dem ist nichts hinzu zu fügen (wie schreibt man das eigentlich nach der Rechtschreibreform? ;-)), Dieter.

Ich wollte auch nix mehr zu dem Thema schreiben, aber ich dachte, du meintest, man hätte als Fahrer trotz der unglücklichen Streckenführung stehenlassen müssen und die, die das nicht getan haben, sind doof. Daher war ich etwas verwirrt. :idea:

Wüsnche auch allen stets eine Handbreit Luft zwischen Auto und allem, was Beulen macht.

Cherio, Achim
- Wer schnell sein will, muss richtig bremsen -

Was ist eigentlich Automobilslalom - hier in 3:40 Minuten erklärt...
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Hans Bauer
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Beitrag von Hans Bauer »

Schön, daß so viele von Euch, speziell zu diesem Thema, das EWO-Forum als Diskussionsplattform nutzen.

Mich würde jedoch auch einmal die Meinung der wirklich Betroffenen, sprich Starter, die in Oschersleben einen Crash hatten, sowie Veranstalter interessieren.

Vielleicht hilft es auch in der Sache konstruktiv weiterzukommen.

mit sportlichen Grüßen

Hans Bauer
Hans Bauer Fahrwerkstechnik
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