Wer fährt mit Megasquirt?

Alles zum Thema Technik, welches in die anderen Foren nicht passt.

Moderator: PumaTreter

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ANDY0075
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von ANDY0075 »

Da die MS schon kompliziert genug ist würde ich von einem Bausatz abraten wo dann zu den vielen
möglichen Fehlern die es gibt warum der Motor nicht läuft auch noch dazu kommt das man sich
womöglich beim Zusammenbauen vertan hat.

Fertige geräte gibt es ab 300.- im Forum öfters mal zu kaufen : http://megasquirt.de/msforum/index.php

Das oben erwähnte Relayboard, Stim und das ganze andere Zeugs brauchst eigentlich nicht....

Ich habe eine MS2 V3.57 SMD. Die MS1 ist halt die alte Version mit langsamerer CPU und weniger Funktionen.
Die KDFI ist ähnlich der MS2, läuft auch mit der gleichen SW ist halt in D entwickelt worden und daher hast
einen ganz guten Support übers oben gepostete Forum.

Es gibt verschiene SW die man auf die MS spielen kann. Die wohl momentan aktuellste ist die MS2-EXTRA 2.1.0

Die gibt es hier kostenlos inkl Manual und allen möglichen Erklärungen : http://www.msextra.com/doc/ms2extra/

Du kannst dir ja einfach mal sie SW zum programieren des Steuergerätes auf den PC spielen und OFFLINE alles
anschauen. Dazu brauchst du keine MS ! Wenn dir dort alles spanisch vorkommt was du da siehst, dann entweder das
Manual, so wie ich :wink: , 5 mal vor und zurück lesen und dann wird entweder alles klarer, oder sein lassen.

Die Megasquirt hat als "Ausgang" einen SubD-37 Buchse am Gehäuse. Das heist du baust dir entweder einen eigenen
Kabelbaum, oder du verkabelst die vom SubD-37 Stecker benötigten Pins direkt mit deinem originalen Kabelbaum wenn
du dessen Steckerbelegung kennst. So habe ich das bei mir gemacht.

Hier sieht man wie alles an die MS angeschlossen wird : http://www.megamanual.com/v22manual/mwire.htm

Du kannst bei der MS so gut wie alle Sensoren einkalibirieren. Egal welche Einspritzdüsen, Drosselklappenpoti,
Tempfühler oder sonstwas. Du kannst mit allem arbeiten. Die MS hat auch einen MAP Sensor direkt auf der
Platine sitzen.

Die ganzen freien Pins von diesem SubD-37 Stecker können mit zahlreichen Zusatzfunktionen bestückt werden.
Bestücken heist aber auch tatsächlich das Gehäuse öffnen, kleine Zusatzschaltungen bauen und dort reinlöten !!
z.B Shift Light, Launch Control Taster, alle möglichen Arten von Leerlaufregelungen, zusätzliche Zündausgänge
für z.B Wasted Spark,....

Also wie schon öfters gesagt...BASTELEI...

Aber wem es gefällt wird nicht besseres und günstigeres am Markt finden. Alleine schon der integrierte Datenlogger,
der dir 38 Parameter mitloggt beim Umherfahren ist echt ein Top Programm zum Auswerten der
eingestellten Daten ( das Programm heist Mega Log Viewer ).

lg, Andy
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kadett-c-fahrer
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von kadett-c-fahrer »

Negra hat geschrieben:aber auf keiner Seite (ohne alle Foren gelesen zu haben) so wirklich den Ablauf von Anschaffung bis Start nachvollziehen kann
auf der deutschsprachige MS-Seite wird eigentlich alles sehr gut erklärt
http://megasquirt.de/
Gruß,
Thomas
CinqueTurbo500
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von CinqueTurbo500 »

Hi

ich würde die ganze Theorie erstmal als Abendlektüre nutzen, und Schritt für Schritt sich einarbeiten. Software mal downloaden und die ganzen Menüs durchschauen, und nachlesen was für was ist. Dann wort für Wort im MS-Forum per Suche suchen und nachlesen.

Ich hab letzen Winter auch die KDFI geordert und nen 2.Kabelbaum umgestrickt, letzten Winter wurde es allerdings nix mehr, da mir die Zeit fehlte, aber für diesen Winter bin ich zuversichtlich.

Gruß Roland
smax
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von smax »

darf ich dazu mal was ganz theoretisches fragen, nur aus brennendem interesse?

wenn ich mir jetzt einen garret lader kaufe und den entsprechend an meinen 2.2er Z22SE flansche, heißt das dann ich könnte theoretisch das Megasquirt verkabeln und das würde bei einer abstimmungsfahrt AUTOMATISCH die perfekte abstimmung für den turboumbau übernehmen??? oder ist so was zu krass? wäre ja von 150 PS auf ~280 inkl anderer einspritzventile etc...

wie gesagt, interessiert mich nur, bin nicht voll in der materie...
MartinGSI
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von MartinGSI »

Na so einfach ist das auch nicht.

Vor allem hat niemand gesagt, das die ms selbstständig eine PERFEKTE abstimmung findet. Mit den richtigen Daten gefüttert, schafft sie es (oder auch nicht) selbstständig eine funktionsfähige Einspritztabelle zu erstellen. Aber die ist von perfektion sehr sehr weit entfernt. Ein wenig arbeit ist das schon mti dabei.
Mein Rallyeauto hat nach viel einstellerei immer noch gesoffen wie ein loch und lief auch messbar zu fett, aber die leistung passte. Ich denke für ne "perfekte" abstimmung wirst du um nen Prüfstandlauf nicht drum rum kommen.
Aber mit etwas erfahren bekommt man auch ohne eine "brauchbare" abstimmung hin!

Vor allem "einfach nen turbo drauf" ist bei dem Z22se eh nicht drin (hab das teil in meiner Alltagsschlampe!
Das Leben ist zu Kurz um vernünftig zu sein!

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Carsten

Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von Carsten »

Negra hat geschrieben:Da ich mehr und mehr auch an einer Megasquirt interessiert, aber auf keiner Seite (ohne alle Foren gelesen zu haben) so wirklich den Ablauf von Anschaffung bis Start nachvollziehen kann hätte ich mal eine Bitte:
Kann mal jemand das in den gröbsten Schritten erklären?

- Bausatz kaufen => WO?? Welche Version??
- Was wird zusätzlich benötigt (lese da immer irgendwas von einem Relay Board, Card extension...)
- Muss ich am "Prozessor" noch was programmieren oder muss man sich auch nur um die ganz normale Abstimmung wie bei jedem Freiprogrammierbaren StG kümmern?
- Kann ich damit auch Alpha N fahren?
Hi zusammen,

nachdem ich den Threat hier vor einiger Zeit eröffnet hatte, hab ich ihn selbst aus den Augen verloren.
Umso überraschter bin ich, wie viel sich hier getan hat.

Zu deinen Fragen, Negra, möchte ich gern ewtas genauer eingehen:

Megasquirt ist ein DIY/Open Source Projekt aus den USA.
Die Ursprungsidee war, per einfacher Eigenbau-Hardware irgendwelche Ami-Vß mit einer Spritze auszustatten, dies vornehmlich mit preiswerten Teilen vom Schrott.

Diese Idee ist mehr und mehr gewachsen und irgendwann kamen immer mehr Funktionen udn Ideen dazu, immer mehr verselbstständigte Entwcllungen wie die KDFI (die den machern von Megasquirt eigentlich ein Dorn im Auge sind, weil ohne Lizenz... DIY/Open Source heißt nicht, dass jeder damit geld verdienen darf... Aber das ist ein anderes Thema...).

Welche der viele MS Versionen die richtige ist, das hängt vom eigenen Know How ab und den Gegebenheiten im Auto.

Ich hab mich z.B. entschieden, die im Polo mit 3F Motor vorhandene "Infrastruktur" wie Kabelbaum, Spritpumpensteuerung, Sensoren etc. beizubehalten.
Was liegt da also näher, das entsprechende handwerkliche Können und Elektronik-Knoff-Hoff vorausgesetzt, die Megasquirt Platine in ein original VW Steuergerät-Gehäuse zu bauen? Und selbst wenn ich eines Tages mit Einzeldrosselklappen oder ähnlichem weiter mache, der Motorkabelbaum vom 3F Motor ist da dankbarer Partner und schnell angepasst.
Vorteil ist auch, dass ich das Ding auf der Straße fahren will und das sieht einfach dann keiner, alles original Optik...

Hier findet man eine ganuz gute Übersicht über die Grundvarianten...

Wenn man aus der Vergaser-Welt kommt und keinerlei "Infratstruktur" im Auto hat, kann man ein Fertiggerät wie die KDFI nehmen.
Für mich lag aber der Reiz im selbst bauen und die (nicht sehr schwere!!!) Schaltung des Geräts verstehen und kennen lernen.

Also, was wird gebraucht?

- Bausatz oder Fertig-Gerät
- Kabelbaum
- Signale für Drehzahl (60-2 Rad, Hallgeber-Verteiler, Ford EDIS oder oder oder), Lastsignal (Drosselklappenpoti und / oder MAP, MAP Sensor ist in der Megasquirt), Ansaugluft-Temperatur, Wassertempertur und Lambda
- Breitband-Lambdasonde mit Controller ist dringend zu empfehlen
- Laptop mit RS232 Anschluss. Adapter USB auf RS232 machen oft Ärger. Die KDFI mit integriertem USB auch...

Zum "Programmieren":

Der Prozessor hat, je nachdem, wo man kauft, eine Code-Version drauf.
Je nach Anwendung sind unterschiedliche Codeversionen sinnvoll. Dazu muss man sich in den Foren schlau lesen.
Das Umflashen des Firmware-Codes ist binnen Minuten zu erledigen, kein Hexenwerk.

Die Megasquirt wird mit Megatune oder Tunerstudio (beide im Netz erhältlich) konfiguriert. Beide Programme visualisieren die wichtigsten Daten des Steuergeräts wie Drehzahl, Last-Signal, Lambda, Temperaturen, Duty-Cycle der Düsen, Frühzündung, MAP usw. auch in Form von Rundanzeigen auf dem Monitor.

Die größere Problematik ist beim Konfigurieren nicht das Kennfeld für die Kraftsstoff-Dosierung, sondern das Zündkennfeld. Aber hier kann man sich an der Serie Orientieren und später auf der Rolle den Motor auf Stützdrehzahlen einbremsen und bei dieser Drehzahl und unterschiedlichen Lastzuständen die besten Vorzündwerte heraus fahren.

Die Gemischabstimmung erfolgt im Closed-Loop-Verfahren. Wenn man den Motor mal zum Starten gekriegt ht (das steht alles sehr ausführlich im englischen Manual!), dann loggt man einfach immer alle Daten mit und läßt sie von Tunerstudio oder Megalogviewer gegen die Sollwerte rechnen. Darus ergeben sich automatisch neue Kennfelder, die dann besser sind als die alten. Man sagt, wenn man es schon mal gemacht hat, erhält man innerhalb einer halben Stunde ein fahrbares Kennfeld. Je mehr Zeit man dann noch investiert, umso besser wird es.

Ja, Alpha N kann man auch fahren, aber wenn irgend möglich, würde ich Alpha N und MAP kombinieren. In den neueren SW Verionen kann man die beiden Größen auch drehzahlabhängig überlagern lassen...


Hier Bilder von meiner MS (Mini-MS)

Bild
Bild


Und das braucht man an elementarer Außenbeschaltung:

Bild
Das hier ist eine Version ohne Zündung.
Für die Zündung muss man noch eine oder zwei Leitungen (4-Zylinder mit 2 Doppelspulen, wastet Spark) raus führen...

So, soweit ein kleiner Einblick.
Alles kein Hexenwerk...


Ich gebe zu, meine MS läuft im Leerlauf, gefahren bin ich noch nicht. Daher hab ich vielleicht die Mappingsache etwas unsauber dargestellt, aber wer hier mehr Erfahrung hat, kann das ja gern ergänzen...


CU Carsten
4takter
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von 4takter »

Mich würde auch mal interessieren wer tatsächlich fährt mit MS. Wenn man im MS Forum mal etwas intensiver liest wird man feststellen das der größte Anteil der User hilfesuchende sind die sich den Wolf löten / programmieren und auf irgendwelchen Nebenkriegsschauplätzen arbeiten bis der Motor mal einen Huster von sich gibt. Ich glaube schon das die Idee die dahinter steckt gut ist, aber nur selten ist der Anwender Elektroniker und Motorenfachmann in Personalunion. Für die meisten die es versuchen dürfte es ohnehin absolutes Neuland sein welches da betreten wird.
Und so werden meist hunderte Arbeitsstunden verbrannt bis die Kiste halbwegs läuft, oder es wird auf halber Strecke kapituliert. Ich persönlich kenne mehrere gescheiterte Projekte. Anschließend wurden fertige Geräte angeschafft und man wunderte sich wie leicht das Leben sein kann.
Für einen Rennmotor ist es nicht wichtig ob die Steuerung jetzt 300 oder 800€ gekostet hat, es ist nur wichtig das die Abstimmung exakt und schnell von der Hand geht. Das spart Prüfstandszeit und wenn der Abstimmer sich gut mit der Anlage auskennt ist der Erfolg in kurzer Zeit garantiert.
Ich empfehle jedem MS User mal eine ehrliche Nachkalkulation für sich selbst zu machen. Vermutlich wird keiner anschließend mehr behaupten er habe eine günstige Anlage verbaut.

Gruß
Frank
MartinGSI
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von MartinGSI »

@4takter: Also wie schon geschrieben, hab ich die MS im einsatz. Allerdings nicht selbst gelötet, sondern löten lassen.
Nicht das ich nicht löten könnte, nur war mir schlicht die Zeit zu schade, mich erst durch hunderte seiten englischen Manual zu kämpfen. Ich hab mir (erfahrene) hilfe besorgt. So ist das STG zwar komplett nach meinen Wünschen entstanden, hat funktioniert mittlerweile einwandfrei, war nur eben "etwas" teurer als der normale bausatz!
Ich konnte nur keines der "fertigen" verwenden, da diese (nach meinem empfinden) gegen das F Reglement verstoßen hätten. Und ich bin nun mal ehrlich erzogen!! :D

Ich bin zwar eigentlich gelernter Elektroniker. ABer aus erfahrung weis ich, wenn man so ein system nicht kennt, dann geht auch schnell mal was schief. Drumm eben die Hilfe. Bin zwar kein Motorenfachmann, aber ein wenig hab ich auch zu stande gebracht (und auch da hatte ich etwas hilfe). SO kam es, das ich eben sowohl motor als auch stg nach meinen wünschen habe!

Der Große Fehler der meisten ist (und auch der grund warum viele aufgeben). Viele glauben, wenn sie für 220€ den kleinen Bausatz kaufen, dann haben sie alles was sie brauchen. Das ist falsch.

Ja nach einsatzgebiet sind noch zusatzplatinen ooder externe contoller (wie zum beispiel für die Breitband-Lamdasonde) nötig. Da gehen auch schnell noch ein paar € drüber.


Wegen der "ehrlichen" Nachkalkulation gebe ich dir teilweise recht. Ein einfacher Prüfstandlauf ist devinitiv billiger, als ein funktionierendes MS system. Aber das MS-system hat ja auch andere Vorzüge. Wie einen Datenlogger, die möglichkeit verschiedene mappings für verschiedene einsatzzwecke zu erstellen und vor ort rein zu laden.
Auch hat man mit einer MS die möglichkeit, sich die "erste Grobeinstellung" selber (also ohne Prüfstand) zu erfahren (Breitband-Lamdasonde vorrausgesetzt).
Dann sieht die rechnung wieder etwas besser aus. Bei mir war es so, das ich nach der erstabstimmung meine Luftführung nochmals deutlich geändert habe. Die anpassung daran war in 5 minuten erledigt! Klar wirst du bei ner "selbstgemachten" abstimmung NIE das maximale Rausholen. Aber geübte FInger holen mit etwas erfahrung 95% raus. und die restlichen 5% musst du dir auf dem PRüfstand holen.

Hinzu kommen bei manchen (wie mir zum beispiel). Noch andere vorteile. z.b. Hat mein motor serienmäßig ne ziemlich ekelhafte EWS. Die hat sich mit der MS erledigt!

Mein Fazit: Ich denke das ist wie bei vielem. Man kann nicht Schwarz/weis und richtig/falsch sagen. Da muss man abwägen und der Kompromiss, der einem am besten passt Ist wohl irgendwo auch ne "Glaubensfrage" Der eine sagt "GEIL" der andere "MÜLL" wie bei vielen Sachen eben!
Das Leben ist zu Kurz um vernünftig zu sein!

http://www.rallyeteam-hartmann.de
Carsten

Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von Carsten »

@4-Takter:

Wie MartinGSI schon schrieb, die Megasquirt ist sicher nicht die Lösung für jeden.
Sie ist dann eine Alternative, wenn man eine Ausbildung im Elektronikbereich hat oder zumindest ein sehr fundiertes Hobby-Elektroniker-Wissen.

Auch denke ich, wer ein Fertig-Gerät wie die KDFI einsetzt, ohne das entsprechende Hintergrundwissen zu haben, der ist mit einer professionellen Motorsteuerung à la KMS, MBE, Trijekt oder anderen besser bedient.

Auch sollte man ehrlich sein und in die Waagschale werfen, dass auch bei den professionellen Systemen ein Breitbandsonden-System unbedingt zu empfehlen ist. Das ist also kein Mehrkostenfaktor bei der Megasquirt.

Für mich lag der Reiz im selbst bauen, im Schaltung verstehen und im wirklich individuellen Anpassen an meine Hardware. Die Unterbringung im original Steuergerät-Gehäuse, die Weiterverwensung eines OEM Kabelbaums. all das ist für mich auf der Habenseite.
Und wegen der Serien-Peripherie kommt meine Kostenrechnung klar auf ein gutes Ergebnis gegenüber einer Kauflösung. Ich musste allerdings auch nicht für jeden WIderstand in den Laden laufen...

Ach ja, bei welchem käuflichen System bekommt man denn die Konfigurationssoftware für einen Preis unter 100 Euro zur Verfügugn gestellt, um zumindest schon mal den Motor zum laufen zu bringen und so abzustimmen, dass er grundsätzlich fahrbar ist?

Bei den meisten professionellen Sytemen läuft es doch so ab:
- Auto zum Tuner
- Tuner macht alles fertig
- dicke Rechnung

Die wenigsten Systeme sind für den Selbsteinbau geeignet und wenn sie mal drin sind schafft man es als technisch angebildeter Laie kaum, sie zum laufen zu bringen. (OK, es gibt Ausnahmen: ein Freund von mir hat einen 1300er Straßenpolo mit Klappenanlage und MBE Steuergerät. Als er zum Abstimmen zu Voss gefahren ist, fragten die ihn beim Reinfahren in die Halle, wo denn der Trailer steht. Er hatte es geschafft, ein fahrbares Setup selbst zu erarbeiten (dank seiner Megasquirt-Erfahrung vorher!) und ist auf eigener Achse angereist.... Abzustimmen waren dann nur noch paar Stützpunkte im Zündkennfeld...)

Was ich damit sagen will: wenn man die Megasquirt am laufen und einigermaßen verstanden hat, sind dank guter Vorarbeit auch die Prüfstandlaufkosten für das letzte Quentchen geringer als beim Kauf-System.

Und danl Open Source isses halt unheimlich flexibel: ein anderer Temperaturgeber?
Kein problem, einfach die Kennlinie eben anpassen...
Zündung von Verteiler auf wasted Spark umstricken? drei vier Bauteile und gut is...
Launch Contol? Aber klar doch...
Schaltlampe? Sicher das!

Fazit: wer sich damit beschäftigen will und den fahclichen Backround hat, für den isses eine Alternative.
Wer dagegen Strom für was mystisches hält, der sollte lieber eine der käuflichen Anlagen verbauen lassen...

Aber eins ist mal klar: egal ob Megasquirt oder Kauf-Spritze, wenn man einen Motor / ein Auto neu aufbaut, Vergaser lohnen sich nicht mehr.
Spritzen sind flexibler, in der Erstanschaffung kaum teurer und spätestens beim ersten Umbedüsen wegen irgend einer Änderung hat die Spritze preislich die Nase vorn...
Aber das war glaub ich nicht das Thema hier...

C.
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ANDY0075
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von ANDY0075 »

4takter hat geschrieben:Mich würde auch mal interessieren wer tatsächlich fährt mit MS.......
............
ICH fahre damit ! Die MS hat mich im MS-Forum 300.- gekostet, die Kabel + Lötzinn für den Adapter zuum originalen Kabelbaum ca. 20.-,
das Drosselklappenpoti ist vom Conrad und kostet 27.- . Mehr habe ich nicht gebraucht.
Läuft seit gut 2 Jahren ohne Probleme. Ich baue gerade um von einem 8V Motor auf einen 16V und von Verteilerzündung auf
wasted spark. Das ist in der MS ein Parameter der geändert werden muß, ein zusätzliches Zündungstriggerkabel muß verlegt und
angelötet werden und schon läuft die Kiste wieder ! Eine Stunde um den Block damit fahren und dank Tunerstudio stimmt sich die
Einspritztabelle komplett von selber ab ( bis auf Leerlauf, den muß man selber hinkriegen ).

Voraussetzung ist das die MS mit den richtigen Parametern für den Wagen den man fährt programmiert ist und die herauszubekommen
ist das kniffelige daran. Hat bei mir gut 6 Monate ( eine schöne Arbeit über den Winter ) gedauert.

lg, Andy
4takter
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von 4takter »

Also Leute,

nicht falsch verstehen. Ich bin nicht der Meinung das MS schlecht ist, ich bin nur sicher das die wenigsten User richtig glücklich damit werden.

Weil man nur mit sehr großem Zeitaufwand zum Ziel kommt und weil die meisten Leute von Informationen erschlagen werden. Wie man weiter oben rauslesen kann entsteht eine funktionstüchtige MS die auch tatsächlich zu einem zufriedenstellenden Fahrverhalten führt wohl immer im Teamwork.
Das ist ja schön wenn der Weg das Ziel ist und alle haben Spaß. Was aber wenn man einfach nur fahren will und braucht eine Lösung in einem akzeptablen Zeitrahmen? Einen Winter um die Grundeinstellungen zu erarbeiten ist ja nicht so fix. Wenn ich eine käufliche Anlage einbaue benötige ich nach dem Einbau 10 min. bis der Motor laüft und nach weiteren 10 min. währe ich in der Lage vom Platz zu fahren. Dann könnte man sein Gemischkennfeld auf der Straße einfahren, dass können mittlerweile alle nahmhaften Anlagen und ist kein Higlight mehr. MS konnte das übrigens erst später als viele anderen. Wenn ich von Verteiler auf wasted Spark möchte lege ich ein Kabel mehr aus dem Steuergerät und stelle kurz die Software um, denn es ist alles bereits on Board. Die Software übrigens hat ja mittlerweile jeder Anbieter (bis auf wenige hochpreisge) im Internet für Lulli zum Download bereitgestellt. Spätestens mit Kauf der Anlage gelange ich in den Besitz der passenden Software für genau mein Gerät und zwar kostenlos.Natürlich hat auch bei solchen Anlagen der Erstanwender manchmal seine liebe Not, das lässt sich aber fast immer fix am Telefon beheben denn man spricht dann über eine bekannte Hardwarekonfiguration.
Und es ist keinesfalls so das die Anlagen nur beim Tuner eingebaut werden. Ich würde sagen bei uns ca. 1 Drittel der Rest kauft, nimmt mit, baut ein und kommt zum Abstimmen erst wider. Und das geht durch alle Berufe. Aber selbst bei den käuflichen Anlagen gibt es riesige Unterschiede was Handling und Mappingqualität anbelangt. Das merkt man erst wenn man mal mit einer Anlage unterschiedliche Motoren ausgerüstet hat. Mal einen Sauger Rennmotor mit Alpha/n ,dann mal einen Sauger mit MAP, oder auch mal einen Turbo. Ich bin mir auch nicht sicher wie perfekt so ein MS Kennfeld ist welches nach einer Stunde um den Block fahren fertig ist.
Um das rauszubekommen muss man eben doch mal den Prüfstand bemühen damit mal reproduzierbar die Lastzustände angefahren werden können.
Warum wurde an dem Polo MBE, verbaut wenn MS auch alles kann?
Was hätte Voss oder heute MTO gesagt wenn man mit einer MS aufgeschlagen währe?
Ich glaube hier liegt dann wirklich ein Problem vor. Als Prüfstandsmann kann man sich nicht auf MS einstellen, da keine MS der anderen gleicht. Vielleicht liege ich aber daneben und alle stimmen am liebsten MS ab.

Ich finde wer an so was Interesse hat sollte sich sehr gründlich informieren, Leute befragen die mehr als eine Anlage auf dem Schirm haben und auch Erfahrung in Prüfstandsarbeit und dann sehr genau abwägen.

Gruß
Frank
Carsten

Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von Carsten »

Hallo,

@Frank: gut, da du tagein tagaus mit solchen Themen beruflich zu tun hast (hab ich richtig verstanden, oder?), ist deine Sichtweise natürlich auch nachvollziehbar..

Dass bei den von dir favorisierten Systemen ein Auto nach 10min läuft und nach weiteren 10min fahrbar ist, das ist doch auch nur auf deine Efahrung zurückzuführen.
Gute Megasquirt-Leute, die schon paar Anlagen adaptiert haben, können das genauso...

Dass inzwischen viele Anbieter ihre Konfig-Software kostenlos anbieten, wusste ich nicht, das ist gut so!

Zu meinem Kumpel und der MBE: er hat mehrere Autos und mehrere Systeme. Er hatte die MBE schon da liegen, als er sich fürs Winterauto mit dem Megamofa beschäftigt hatte. Er war mit beiden Spritzen schon bei MTO. Bei der Megasuirt wollten die Leute dort lediglich, dass er die Editierarbeiten in der Konfig-Software selbst macht....

Wie du schon richtig sagst: wenn einer sich aus Spaß damit beschäftigen will, macht es Sinn.
Wenn einer nur fahren will, kommt er besser zu jemandem wie dir und kauft da ein Komplettsystem. Mit dem Einbau hat man genug zu tun, da muss man nicht wirklich noch den Lötkolben auf Platinen quälen...

Also, ich fasse zusammen:

Megasquirt ist gut und leistungsfähig, erfordert aber Know How und Eigeninitiative

Kauf-Systeme sind ausgereifter, der Support ist sicher gestellt und man kommt schneller (aber nicht unbedingt billiger!) zum Ziel...

Können wir uns darauf einigen?

C.
4takter
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von 4takter »

Ja dieser Zusammenfassung kann ich zustimmen.

Ich wollte nur mal kurz die Augen öffnen für alle die die meinen "das löt ich mir fix mal zusammen und alle die was fertiges kaufen sind sowiso blöd ".

Deshalb hatte ich etwas provokant geschrieben "wer fährt denn wirklich?" Das es funktioniert ist klar, sonst währe es nicht über den großen Teich geschwappt. Aber das die meisten User sich die Ohren daran brechen und anschließend doch entweder die Fertiglösung kaufen, oder zu dem Entschluss kommen " eine solche Anlage brauche ich eigentlich gar nicht :( " das ist sicher.
Wie bereits gesagt man muss es mögen und bereit sein sich sehr sehr intensiv damit zu beschäftigen. Und wenn man es perfekt haben will muss man auch noch einen Prüfstandsfuzzy mit ins Boot ziehen.

Gruß
Frank
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steelpinto
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Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von steelpinto »

Hallo,
ich lese schon einige Zeit mit und versteh das Problem nicht,
ne MS is doch völlig ok und bedarf genau der selben Grundkonfig wie jede andre Steuerung,
ob MBE,KMS,Bosch Motorsport usw usw....der Abstimmer wird nur duch die wachsende Erfahrung mit jeder einzelnen Sterung immer schneller und sicherer,hat man mal nen Datensatz von nem 4/6/8 Zyl motor,bekommst doch jeden andren auch zum laufen,mit diversen kleineren Änderungen,
Kompliziert finde ich ne Bosch MEVD17 mit ihren weit über 10000 Kennfeldern,da is doch jede Rennsteuerung n Kindergeburtstag,
aber das sind eben Direkteinspritzer Seriensteuerungen mit OBD und tausenden von Funktionen,die am Rennmotor
kein Mensch brauch,
ne Rennsteuerung soll nur Sprit und Zündung im richtigen Moment und zur richtigen Zeit liefern,nicht mehr und nicht weniger,
und das tut die MS ganz ok,
die einzige Sterung,mit der ich in der Hinsicht schlechte erfahrungen gemacht habe is die Trijekt,die fasse ich auch nicht mehr an !
und ich persöhnlich finde es sogar gut,wenn ein PST Kunde selbst etwas Anhung hat,
dann verstehen die auch die Probleme teils besser....
und wenn mal wieder was am Rennplatz is,
kann der Kunde selbst sein Läppi anschließen und schauen, zu 95% sinds meistens Verkabelungsprobleme,wenn was net richtig läuft....und wenn man dann zusammen am Telefon mal die Signale von DK Poti/WTS/LTS und Trigger durchgeht,is der Schuldige meist schnell gefunden...


grüße
Stefan

http://www.racingclassics.de
.....berg artist.....
Carsten

Re: Wer fährt mit Megasquirt?

Beitrag von Carsten »

4takter hat geschrieben:Ja dieser Zusammenfassung kann ich zustimmen.

Ich wollte nur mal kurz die Augen öffnen für alle die die meinen "das löt ich mir fix mal zusammen und alle die was fertiges kaufen sind sowiso blöd ".
Hi Frank,

ja, an der Stelle sind wir uns einig!
Wenn ich hier falsche Euphorien geweckt habe, sorry, das war nicht in meinem Sinne...

CU Carsten
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