Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Diskusionen rund um das DMSB Regelwerk!

Moderator: EWO

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Pammsel
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Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Pammsel »

Ich möchte mit meinem straßenzugelassenem Leon mit Wassereinspritzung ab 2010 an dem einen oder anderen Bergrennen teil nehmen. Eigentlich wollte ich in der Gr. H starten, doch laut Handbuch ist verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist. Muss ich also Eurer Meinung nach nur deswegen in der FS Klasse starten, oder weiß jemand vielleicht von einem ähnlichen Fall, wo das auch in Gr. H möglich gewesen ist?
Arne
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Arne »

Hallo,

ich hatte wegen so etwas schon mal beim DMSB angefragt. Aussage hab ich im Original nicht mehr da, aber es ist in der Gruppe H verboten.
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Pammsel
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Pammsel »

Das ist ärgerlich. Vielleicht bau ich sie dann wieder raus. Na mal sehen, danke erst mal für die Info.
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EWO
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von EWO »

Was ist denn eine Wassereinspritzung ?
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Dr.Tuning
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Dr.Tuning »

@Ewo

Die Wassereinspritzung ist ein Verfahren zur Leistungssteigerung von Verbrennungskraftmaschinen.

Dabei wird in den Ansaugtrakt eines aufgeladenen Kolbenmotors oder nach dem Verdichter einer Gasturbine Wasser oder ein Wasser-Alkohol-Gemisch in die Verbrennungsluft eingespritzt. Das Verfahren ist wieder in der Untersuchung, da es den Schadstoffausstoß, insbesondere von Stickoxiden von Strahltriebwerken, senken und deren Lebensdauer erhöhen kann.

Die eingespritzten Flüssigkeiten dienen dabei durch die aufzubringende Verdampfungswärme einer effektiven Innenkühlung der Maschine und als Ladeluftkühlung. Durch die höhere Dichte der Verbrennungsluft ergibt sich eine Leistungssteigerung. Des Weiteren kann der Zündwinkel weiter in Richtung Frühzündung eingestellt werden, da die kühlere Brennluft weniger zum Klopfen neigt.

Wassereinspritzung wurde vornehmlich im Zweiten Weltkrieg und in den 1950er Jahren zur Leistungssteigerung von Maschinen in der Luftfahrt eingesetzt. In den 1980er Jahren entdeckte die Formel 1, als noch Turbomotoren von der FIA erlaubt waren, die Vorzüge von Wassereinspritzungen neu. Aktuell werden Wassereinspritzungen im Motorsport, beispielsweise in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), eingesetzt. Die Technologie ist seitdem weiterentwickelt und verfeinert worden. Moderne Wassereinspritzanlagen regeln die Einspritzmenge mittels der Daten des Luftmassenmessers oder über den anliegenden Ladedruck.

Auch bei Zweitakt-Motoren fand die Wassereinspritzung Anwendung. Durch Eindüsen von flüssigem Wasser in den Auspuff wurde die Schallgeschwindigkeit im unteren Drehzahlbereich maßgeblich vermindert. Dadurch konnte der Resonanzeffekt des Auspuffs auch nach unten verschoben werden. Dadurch wurde die Drehmomentkurve und damit die Leistungscharakteristik deutlich flacher und das nutzbare Drehzahlband wesentlich erhöht. Vor allem Honda setzte diese Technik in den 1980er-Jahren im Rennbereich ein.

Die Technik kommt heute beim Fahrzeugtuning zum Einsatz. Darüber hinaus erfolgt der Einsatz im Versuch zur Beeinflussung des Abgasverhaltens von Dieselmotoren.

Auch im Bereich der Diesel-Blockheizkraftwerke wird Wassereinspritzung seit kurzem angewendet.

Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Wassereinspritzung :wink:

Hier noch ein Link damit du auch siehst wie das so aussieht! :lol:
http://www.turbo-motors.de/Tuning/wasser.html
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von nova »

Dr.Tuning hat geschrieben:Aktuell werden Wassereinspritzungen im Motorsport, beispielsweise in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), eingesetzt.
Seid 2007 ist sie auch dort verboten, da leidet derzeit ja besonders Petter Solberg im Citroen Xsara drunter, da er solch einen Motor,der für Wassereinspritzung gebaut wurde, nun ohne Wassereinspritzung fahren muss.
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Dr.Tuning
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Dr.Tuning »

Scheint so als ob die Qwelle nich ganz so Aktuell ist! :lol:
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von EWO »

Das herunterkühlen des Gasgemisches ist eine bekannt gute Sache, das war auch ein Grund weshalb wir mit der vorgeschalteten Düsenbank gearbeitet haben. Dort wird bei höherer Drehzahl inm Ansaugtrakt fein reingenebelt um zu kühlen.
Da die Gemischaufbereitung freigestellt ist hätte ich erwartet das auch ein Verfahren zur Kühlung per Wasser nicht verboten sondern explizit in der Grp H freigestellt ist.

@Arne, wie war die Frage an den DMSB denn formuliert ? Darin liegt mitunter auch die Antwort verborgen.
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Pammsel
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Pammsel »

Ich fahre die WAES eigentlich nur zum Bauteileschutz, weil sie sich hervorragend dazu eignet die Abgastemperatur runter zu kriegen. Die Mehrleistung ist ein positiver Nebeneffekt, aber das Auto hat sowieso schon viel zu viel Leistung. :D

@€wo
Das wäre ein super guter Ansatz, das als Gemischaufbereitung zu verkaufen. Ganz geile Idee! Darüber werd ich mal mit meinem TK sprechen :)
Arne
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Arne »

EWO, die Frage war in Richtung Kühlung formuliert.
Antwort war, das jede Flüssigkeit die dem Motor über den Ansaugtrakt zugeführt wird als Kraftstoff angesehen wird und das Wasser oder Wassermethanol (was es in den Meisten fällen ja ist) kein handelsüblicher Kraftstoff ist.
Ebso wie dieser absolut witzig formulierte Passus mit dem Bioethanol.
Wenn das mit dem Wasser , Wassermethanol durch geht, dann kühle ich in Zukunft mit Lachgas oder Nitromethan :!: :!: :!:
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Pammsel »

Also doch FS :(
guzzetti
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von guzzetti »

Hallo,

Wasser/Ethanoleinspritzung (WAES)-warum es nicht doch so einfach ist wie gerne verbreietet wird


kurzer Bericht über die Nachteile einer Wasser/Ethanoleinspritzung, die von den Herstellern gerne vergessen werden
Die Wasser-Ethanoleinspritzung ist seit dem II. Weltkrieg, wo sie in verschiedenen Flugzeugmotoren zum Einsatz kam, ein recht beliebtes Mittel zur augescheinlichen Leistungssteigerung. Die Hersteller werben mit den Vorteilen einer sinkenden thermischen Belastung für den Turbomotor durch sinkende Ladelufttemperaturen und einer daraus resultierenden Leistungssteigerung bis zu 45% aufgrund. Doch so einfach ist es leider nicht:

Dereigentliche Zweck einer WAES ist die Unterdrückung von Klopfen, nicht die Leistungssteigerung. Man KANN eine Leistungssteigerung erzielen, da man durch die verminderte Klopfneigung jetzt in der Lage ist, das Gemisch abzumagern oder den Ladedruck zu erhöhen ohne dass man Probleme mit Klopfen bekommt.
Dass ohne weiteres keine Mehrleistung rauskommt, liegt daran, dass zwar die Ladeluft gekühlt wird, aber gleichzeitig der Wasserdampf teilweise den Sauerstoff verdrängt und sich die Effekte so gegenseitig praktisch aufheben.

Wenn mehr Leistung rauskommen soll, muss man also gleichzeitig den Ladedruck erhöhen, das Gemisch abmagern oder mehr Frühzündung fahren. Daraus entsteht dann auch das erste Problem: Weil Gemisch, Ladedruck und ZZP vom Steuergerät geregelt werden, müsste man das irgendwie dazu bewegen, diese Parameter zu ändern, während Wasser eingespritzt wird, und NUR dann.

Daraus ergibt sich Problem zwei. Was passiert wenn der Wassertank leer ist? Da der Verbrauch recht hoch und der Tank recht klein ist, kann das schon mal vorkommen. Wenn dann trotzdem noch mit erhöhtem Ladedruck etc. gefahren wird, bekommt das dem Motor nicht (Stichwort Klopfen). Daher muss auch überwacht werden, ob eventuell die Pumpe aussetzt oder der Filter verstopft ist.

Was noch Schwierigkeiten machen könnte, ist die praktische Umsetzung der Einspritzung. Die muss erstens so ausgelegt sein, dass im Ansaugtrakt keine "Pfützen" entstehen können, die dann auf einen Schlag angesaugt werden. 50ml pro Zylinder können tötlich sein, weil es nicht komprimierbar ist. Das gilt auch für Nachtropfen bei abgestelltem Motor.

Und zweitens muss man je nach Positionierung der Düse bestimmte Anpassungen machen. Grundsätzlich muss sie hinter den LMM weil die Messung sonst verfälscht würde. Spritzt man vor dem Turbo ein, muss man eine Düse verwenden, die das Wasser atomisiert, da grössere Tropfen die Kanten der Verdichterflügel rund schleifen würden. Spritzt man hinter dem Turbo ein, kann man den Ladedruck nicht zum Pumpen benutzen, sondern muss eine gesonderte elektrische Pumpe verwenden. Die sollte aber last- bzw. mindestens ladedruckabhängig geregelt sein, um das Wasser auch dosieren zu können. Wenn hinter der Drosselklappe eingespritzt wird, muss sichergestellt sein, dass das System bei Unterdruck nicht leckt.

Ausserdem muss man beachten, dass das Wasser/Alkohol-Gemisch brennbar ist und der Tank und die Leitungen dementsprechend ausgelegt sein müssen. Auch muss dafür gesorgt sein, dass das Wasser gleichmässig auf alle Zylinder verteilt wird, um Klopfen von einzelnen Zylindern zu verhindern, wenn der Ladedruck angehoben, die Zündung verstellt wird.

Man sieht also, auch hier ist eine Leistungssteigerung nicht "mal eben so" durch Einbau einer WAES zu realisiern. Am besten stimmt man eine solche Maßnahme zusammen mit einem erfahrenen Tuner ab, der die Notwendigen Änderungen am Motorsteuergrät vornehmen kann.

Bericht stammt nicht von mir.

Guzzetti
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Tij-Power
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Tij-Power »

Eine WAES abzustimmen kann halt nit jeder, es gibt heute eigentlich nur noch fehlerfrei laufende Systeme. Aber was hat das eigentlich mit dem Thema zu tun?
Japanese
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Re: Wassereinspritzung in der Gr. H verboten?

Beitrag von Japanese »

ich fands sehr interessant, auch mal "technische Hintergründe" hier einzustellen - danke.

Grüße

Dieter - Japanese

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