Regenreifen Im Slalom

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Renncorsa1
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Regenreifen Im Slalom

Beitrag von Renncorsa1 »

Hallo ich habe mal eine Frage , im Slalom wird im Regen ja nur der Dunlop und der Michelin gefahren und vereinzelt ein geschnittener Avon . Aber warum ist das so , es gibt doch genug andere Hersteller z.b. Hannkook Kumho ....
Und der Dunlop ist in der Mischung 226 wohl auch nicht mehr zu bekommen . Sind die anderen Hersteller von der Gummi Mischung so hart das es nur bei der Rundstrecke funktioniert ? Hat jemand schon mal etwas anderes genutzt und wie sind die Erfahrungen ?
Japanese
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Re: Regenreifen Im Slalom

Beitrag von Japanese »

ja hab ich - aber das ist nicht in einem Satz zu erklären.

Es kommt erst mal auf das Ziel an: will ich wirklich einen überlegenen Super-Regenreifen, der halt auch nur bei viel Regen funktioniert? Oder will ich einen Regenreifen, der auch abtrocknende Strecke abkann? Der ist aber sicherlich nicht bei heavy wet das Beste. Oder einen "Intermed" da es im Slalom wahrscheinlich nicht so oft so stark regnet? Am besten aber einen super Regenreifen für full wet und einen Intermed. Aber nicht nur der Mangel an Felgen spielt dabei eine Rolle, es kann sein daß ich mehrfach am umschrauben bin und immer noch das Falsche drauf hab :evil:

O.k., Du willst einen Satz Regenreifen :idea: Was ist mit Übersetzungsverhältnis - irgendwie sind viele Regenreifen höher als die Slicks. Und was ist mit der Flanke, die vielleicht zu weich ist für dein Fahrwerk ( bringt aber enorm "mechanischen Grip" ) oder die Flanke ist zu steif und passt gar nicht zu deinem Auto / Fahrwerk.

Der Yokohama z.B. ( ich rede jetzt mal von 13" ) ist schon von bekannt schnellen Leuten gefahren worden, ist aber deutlich höher als ein durchschnittlicher 13" Slick. Ein Hoosier ist auf der Lauffläche so extrem weich, daß dein Auto aufschaukelt, wenn wenig Wasser steht - aber bei richtig viel Regen sicherlich hervorragend. Ich habe selbst Goodyear ein wenig mit entwickelt - nicht den "normalen" Regenreifen - der funktioniert auf der Rundstrecke gut. Den geschnittenen 095er, eine wahnsinns Gummimischung die bei Wasser irgendwie auf der Strecke klebt. Hat aber nur 4 mm Profil, und Goodyar hat das Phänomen, je weicher die Mischung um so schneller der Alterungsprozess - also härtet aus. Haben andere Hersteller zwar auch, bei Goodyear kommt mir das aber extrem vor. Der Dunlop in der weichen Mischung ( den es wohl nicht mehr gibt ) war wohl der beste Allrounder in den letzten Jahren. Michelin hat ganz hervorragende Regenreifen, da mußt Du Dich aber um die richtige Bezeichnung und Mischung kümmern. Und sind relativ hoch ( und teuer ), aber derzeit wohl die beste Wahl. Falls Du bei Deinem Durchmesser der Räder bleiben willst ist wohl ein geschnittener AVON eine gute Wahl - hat dann aber wohl auch nur eine "geringe" Profiltiefe.

Wie gesagt, erst mal darüber klar werden, was man will - und dann die technischen Probleme beurteilen.

Grüße

Dieter - Japanese
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nova
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Re: Regenreifen Im Slalom

Beitrag von nova »

Kumho habe ich versucht und nach einem event wieder in die tonne gesteckt.konnte man vergessen. da waren meine 5 Jahre alten Yokos viel besser.

Der Yoko war ok, aber nicht so gut wie der Michelin bei starken regen oder wie der Dunlop bei weniger starken Regen bzw. intermed. Eher son mittel ding zwischen den beiden.

Avon hatte ich noch nicht. Da gibts aber auch nen richtigen Regenreifen.

Matador hatte glaube ich auch mal nen guten, aber die haben das ja eingestellt.
Renncorsa1
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Re: Regenreifen Im Slalom

Beitrag von Renncorsa1 »

Ok das sind schon interessante Ansätze , also ich habe schon echte Intermed und mir geht es um einen Regenreifen für viel Wasser auf der Strecke , dachte an einen 15 Zoll auf einer 7x15 Superleggera Felge mit einer Höhe von 570 mm . Hatte eigentlich an den Kumho K11 gedacht da der auch Im Clubsport ordentlich im Nassen/feuchten funktioniert . Aber da sagte ja gerade Marcel das der nichts taugt . Da schein ja nur der Weg zum Michelin zu führen , aber ich bin bei aller Liebe zum Hobby nicht bereit ca 1400 € für einen Satz Regenreifen zu bezahlen .Den ich nach 2 Jahren wieder tauschen muss da das Gummi ausgehärtet ist ! oder hat jemand den Kontakt , um die Michelin günstiger zu bekommen in der Größe 190/570r15 ?
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balduin
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Re: Regenreifen Im Slalom

Beitrag von balduin »

Den Michelin fährst du locker 4 Jahre, wenn du ihn nicht im trocknen fährst, nicht bei schönem Wetter an
der Sonne liegen hast, und im Winter in Folie eingepackt bei stabilen Temp. lagerst.

Günstiger als irgendwas kaufen, was nicht richtig funktioniert im Regen.

Gruss
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Re: Regenreifen Im Slalom

Beitrag von Sportfahrer »

Moin,

das Regenreifen Thema ist nicht einfach. Wenn man nicht auf das finanzielle achten muss, dann ist man mit dem Michelin auf jeden Fall gut aufgestellt. Immer vorausgesetzt es steht richtig Wasser auf der Bahn. Trocknet es aber immer mehr ab und man kann oder darf nicht mehr wechseln, dann ist der superweiche Michelin erstens nicht mehr die beste Wahl , weil er anfängt zu rutschen und zweitens wird der Michelin dann ganz schnell zerstört. Bei den Bedingungen wäre dann ein härterer Regenreifen die bessere Wahl.
Ob man für rund 1400 Euro einen Michelin Reifensatz das ganze Jahr durch die Gegend transportiert um eventuell mal stehendes Wasser vorzufinden , ist ein teures Glücksspiel.

Wir hatten in der Saison 2015 einen Kompromiss geschlossen und haben Kumho K11 für 570 Euro Neupreis auf 7 x 15 vorgehalten. Bei ein paar wenigen Läufen im nassen/feuchten war der Reifen konkurrenzfähig genug. Es reichte bei einem Lauf zur DRSM für Platz 2 in Bayreuth wobei der Zeitabstand zum Sieger auf Michelin enger war als im Trockenen. Bei anderen Veranstaltungen konnten wir mit den Reifen gewinnen.

Anfangs wurden wir aber durch einen Teilnehmer stark verunsichert. Der sagte vor dem Lauf : "Die Kumhos kenne ich , die kannste voll vergessen".
Nachdem er dann mit 10 Sekunden pro Lauf hinter uns gelandet war fragte er :" Was macht ihr eigentlich mit den gebrauchten Reifen so? "
Gruß Dirk (Hey Mädels ich kann Deutsche Meister zeugen)


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balduin
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Re: Regenreifen Im Slalom

Beitrag von balduin »

Sportfahrer hat geschrieben: Anfangs wurden wir aber durch einen Teilnehmer stark verunsichert. Der sagte vor dem Lauf : "Die Kumhos kenne ich , die kannste voll vergessen".
Nachdem er dann mit 10 Sekunden pro Lauf hinter uns gelandet war fragte er :" Was macht ihr eigentlich mit den gebrauchten Reifen so? "
Hier ist es aber wie immer. Vergleichen kann nur der selbe Fahrer auf dem gleichen Auto....alles andere hat noch mehr Faktoren.
Bei uns hat auch schon jemand die Spitze mit dem Uniroyal Rainsport aufgemischt, das alle nur noch mit offenem Mund da stand. Zugegeben, der Uniroyal Rainsport ist für mich pers. der Geheimtip als Regenreifen, aber mit dem Michelin wäre der Fahrer beim gleichen Rennen wahrscheinlich noch schneller gewesen ;-) Sprich......das zwischen Lenkrad und Sitz macht doch auch einen grossen Teil aus :-)

Übrigens...selber ausprobiert:

Matador Regen
Pirelli Regen
Dunlop Regen
Kumho
Uniroyal
Michelin

Nach jedem Versuch weg von Michelin zu kommen, habe ich noch in der laufenden Saison wieder zum Michelin gewechselt. Einfach weil nichts
an den rankommt. Ich habe mir da einfach den Vorstatz gemacht.....ich will bei Regen (nicht feucht) den richtigen Reifen und ein Plus an Sicherheit.
Wenn es dann halt mal abtrochntet, nehme ich den Fuss vom Gas und opfere den Lauf, nicht den Reifen.
Wenn es schon abtrochnet, gehe ich eher mal das Risiko eines frühen Wechsel auf Slicks ein.

Aber es ist eigentlich so....beim Pokern verliert man eben doch meistens :-)


Gruss
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Japanese
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Re: Regenreifen Im Slalom

Beitrag von Japanese »

Nach jedem Versuch weg von Michelin zu kommen, habe ich noch in der laufenden Saison wieder zum Michelin gewechselt. Einfach weil nichts
an den rankommt. Ich habe mir da einfach den Vorstatz gemacht.....ich will bei Regen (nicht feucht) den richtigen Reifen und ein Plus an Sicherheit.
Wenn es dann halt mal abtrochntet, nehme ich den Fuss vom Gas und opfere den Lauf, nicht den Reifen.
Wenn es schon abtrochnet, gehe ich eher mal das Risiko eines frühen Wechsel auf Slicks ein.
genau das ist es: Geld ausgeben für viele "billig Versuche" ist rausgeworfenes Geld - und darüber hinaus nicht wieder gut zu machende "Platzverluste".

Also einen richtig guten Regenreifen nehmen. Und bei abtrocknenden Verhältnissen eben früh den Mut haben, auf Slicks zu wechseln. Sollte sich dazu gar keine Möglichkeit ergeben, dann eben "reifenschonend" fahren.

Die Summe der Vorteile überwiegt bei diesem Verhalten mit Sicherheit.

Grüße

Dieter - Japanese
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